Die Ferien stehen vor der Tür und der Sommer ist da! Dann nichts wie los an die Ostsee! Diesmal ging es für mich und meine Reisebegleitung in den Norden von Mecklenburg-Vorpommern, genauer gesagt in das Ostseebad Boltenhagen. Dieses liegt westlich der Hansestädte Wismar und östlich von Lübeck in der Boltenhagenbucht. Das drittälteste Seebad hat viel zu bieten, neben malerischen Steilküsten und einem kilometerlangen Sandstrand, bietet es für jeden Besucher wundervolle Urlaubstage an der Ostsee.
Aus Richtung Harz kommend, erreicht man das Ostseebad per Auto zum Beispiel über die A14 in Richtung Wismar in ca. 4 Stunden (364km). Dies ist natürlich vom Verkehr und gewählter Strecke unterschiedlich. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten anzukommen. Man sollte sich daher vorher die genaue Strecke aussuchen, um möglichst viel Zeit am Badeort zu verbringen. Doch zuallererst mussten die Schlüssel für unser Feriendomizil bei der „ABBA-Zimmervermittlung Boltenhagen“ (Ostseeallee 16) abgeholt werden. Danach konnten wir unseren Mietwagen bequem in der hauseigenen Tiefgarage sicher parken.
Wie wir die Ostsee kennen, zeigt sie sich meistens auch von ihrer wechselhaften Seite. Daher begleitete uns überwiegend ein Sonne-Wolken-Mix, wodurch vor allem am Abend eine warme Jacke und der Regenschirm nicht fehlen durften. Badewetter? Fehlanzeige!
Unsere Ferienwohnung Nummer 1.07 in der „Residenz Seestern“ bestach durch seine zentrale Lage. Direkt am Kreisverkehr (Klützer Straße/Ostseeallee/Mittelpromenade/Dünenweg) befindet sich die Ferienwohnungsanlage mit seinen vier Gebäuden. Die Häuser wirken durch ihre hellen Fassaden, den anthrazitfarbenen Dächern und den modernen Balkons auf ihre Gäste sehr einladend. Besonders ist hierbei, dass ein großzügiger Spielplatz in der Mitte der Anlage für die kleinen Besucher gestaltet wurde. Auch der neu erbaute Sauna- und Wellnessbereich bereitet seinen Gästen eine entspannte Zeit zum Wohlfühlen an trüberen bzw. kühleren Ostseetagen. Das helle und geräumige 2-Zimmer-Apartment für maximal 4 Personen lud uns auf den ersten Blick herzlich ein. Ein heller Flur begleitete uns am Badezimmer (ohne Fenster) vorbei in den großen Wohn- und Essbereich, in welchem sich eine Sofalandschaft, eine Schlafcouch, ein großer einladender Esstisch und die Küchenzeile befand. Im hinteren Schlafzimmer bot ein großes Doppelbett mit einem äußerst geräumigen Kleiderschrank Zeit zum Träumen. Der kleine möblierte Balkon war in Richtung Kreisverkehr gerichtet, wodurch leider weniger maritimes Wohlfühl-Feeling aufkam.
Aufgrund der zentralen Lage ist es für Selbstversorger kein Problem früh morgens die frischen Brötchen vom Bäcker zu holen oder den Einkauf bequem zu Fuß zu erledigen. Hier findet man zahlreiche Bäckereien (z.B. in der Dünenstraße oder der Ostseeallee) aber auch Supermärkte, wie Aldi oder den Markant-Markt Boltenhagen in der Klützer Straße wieder. Verhungern wird daher hier also kein Gast.
Auch kulinarisch hat Boltenhagen einiges zu bieten. Direkt im Erdgeschoss der „Residenz Seestern“ ließen wir es uns bei einem exotischen Eisbecher oder einer mediterranen Pizza im italienischen Restaurant „Ristorante Pizzeria Trattoria Italia“ gutgehen. Wer noch mehr Exotik mag, kann gerne das anliegende chinesische Restaurant „Cheng Du“ oder das indische Restaurant „Goa“ mit seinen scharfen Speisen besuchen. Das Restaurant „Deichläufer“ ist ein sehr schönes Fischlokal mit maritimen Gerichten und einem wundervollen Blick auf die Ostsee. Auch empfehlenswert ist das „Ristorante Amarone“, welches hauchdünne Pizzen anbietet oder aber auch wer es griechisch mag, das „Restaurant Hellas“. Folgt man dem Ortskern weiter, lädt das „Restaurant Zur Düne“ mit seiner deutschen Hausmannskost und einem gemütlichen Biergarten direkt an der Mittelpromenade zum Verweilen ein. Inmitten des hübsch angelegten Kurparks befindet sich das „Restaurant Zur Seebrücke“, indem sowohl Kaffee und Kuchen, als auch herzhafte Abendgerichte angeboten werden. Hier probierte ich zum ersten Mal Pasta mit Scampi und wurde mehr als überzeugt. Mit seinem süßen „Glockendach“ sticht das Lokal an der Promenade besonders hervor.
Für den kleinen Hunger zwischendurch empfehle ich euch auch in eines der hübschen Cafés am Ende der Mittelpromenade einzukehren. Das „Café Muschel“ oder die „Kleine Büdnerei“ mit seiner stilvollen Veranda, laden bei tollen Kaffee- und Kuchenspezialitäten zum Verweilen am Nachmittag ein. Ein weiteres Muss, wenn man Urlaub an der Ostsee macht, ist der Besuch eines urigen Fischlokals, wie beispielsweise im Restaurant „Blinkfür“. Dieses tolle Fischrestaurant besticht schon durch seinen maritim gestalteten Vorgarten, der sofort neugierige Blicke erweckt. Mit Tauen und Ankern ist hier wirklich auf die Details geachtet worden. Und auch im Inneren überzeugt das Lokal mit seinen außergewöhnlichen Speisen, zu denen Räucherfisch, maritime Fischgerichte, nordische Tapas und sogar asiatische Sushi-Speisen auf den Teller kredenzt werden. Ein Genuss für alle Fischliebhaber und die, die mal etwas Neues ausprobieren möchten.
In Boltenhagen gibt es wirklich viel zu entdecken. Der Ort erstreckt sich hierbei sehr und lädt damit zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Folgt man dem Touristentrubel auf der Ostseeallee landet man schnell auf der Mittelpromenade, immer wieder begleitet von kleinen Wäldchen und Grünanlagen hin zum Kurpark Boltenhagen. Dieser glänzt durch seinen Konzertgarten mit Konzertmuschel und Trinkhalle im Mittelpunkt des Geschehens. Um ihn drumherum befinden sich zahlreiche Cafés, Restaurants, Shops, Spielplätze und gepflegte Grünanlagen. Ein wohl bekanntes Bild sind hierbei die sich aneinander reihenden Häuser im Bäderstil aus den 1920er Jahren. Jedes Haus strahlt hier in seinen eigenen Farben und lockt zahlreiche Fotoliebhaber an.
Wer dem Wasser lieber etwas näher sein möchte, kann gerne parallel zur Mittelpromenade auf der dreikilometerlangen Strandpromenade flanieren. Umgeben des Küstenschutzwaldes lässt es sich hier bei sonnig heißen Temperaturen im Schatten aushalten. Wer lieber eine Pause machen möchte, kann sich auf den zahlreichen typisch weißen Bänken ausruhen und dabei die erfrischende Meeresluft schnuppern. Selbstverständlich führt die Strandpromenade auch an der Seebrücke vorbei, von welcher aus man den Blick über die wundervolle Ostsee streifen lassen kann. Unterwegs auf der Mittelpromenade wird man begleitet von schattigen Waldflächen und villenartigen Häusern, welche meist als Hotels oder Pensionen dienen.
Info: Bei meinem letzten Besuch in Boltenhagen entdeckte ich ein neues Highlight des Ostseebades - die Dünenpromenade. Die ca. 2 kilometerlange und 3 Meter breite Strandbrücke schlängelt sich entlang der Küste und bietet nun eine attraktive Spazier-Alternative für all diejenigen, die zu Fuß oder auf Rädern unterwegs sind. Denn die Dünenpromenade wurde komplett barrierefrei gestaltet. Doch der Hintergrund des Baus stellt nicht nur eine Aufwertung des Kurortes dar, sondern ist durchaus ernst. Da Boltenhagens Dünen für den Küstenschutz generell zu niedrig sind und Hochwasser bzw. Sturmfluten das Ostseebad stark gefährden könnten, musste eine sinnvolle Lösung her. So entstand die Idee der Dünenpromenade, welche einen unverbauten Blick auf die Ostsee- und Steilküste Boltenhagens bietet.
Kleiner Tipp: Am Abend erstrahlt die Dünenpromenade wie ein heller Lichtstreifen dank der modernen LED-Beleuchtung.
Auch der „Kletterpark Boltenhagen“ begrüßt seine Adrenalin-Junkies. Folgt man aber der kilometerlangen Ostseeallee, wird man am Ende von einem weiteren Highlight überrascht - dem Yachthafen bzw. der „Yachtwelt Weiße Wiek“. Hier auf der Halbinsel Tarnewitz verläuft eine großzügig hell angelegte Hafenpromenade, welche zum Schlendern und Bestaunen der vielen edlen Boote und Schiffe einlädt.
Strandspaziergänge kommen ebenfalls auf ihre Kosten, wenn sie den Dünenweg bzw. dem Deich westlich des Ortszentrums passieren. Hier verdeckt kein Kiefernwald den schönen Ostseeblick, sondern lässt sich herrlich in seiner Weite bestaunen. Von hier aus sieht man übrigens bis hin zu den Steilküsten Boltenhagens, welche sich im Ortsteil Redewisch befinden. Den idealen Aussichtspunkt erkundet man am besten mit dem „Carolinchen“ – der Boltenhagener Bäderbahn mit seinem weiß-blauen Anstrich. Diese führt einen an die interessantesten und sehenswertesten Plätze der Gegend, welche eher weniger mit dem Auto zu erreichen sind und nimmt auch jeden mit an die Klippen der Steilküsten (Achtung: Absturzgefahr!). Wir entschieden uns genau für diese Steilküstenfahrt, die neben üblichen Ortsrundfahrten und Fahrt zur „Weißen Wiek“ angeboten wird.
Weitere Aktivitäten und Ausflugstipps rund um Boltenhagen erfahrt ihr hier.
Der malerische und feinsandige Strand zeichnet sich vor allem durch seine fünf kilometerlange Küste und den besonderen Steilküsten aus. Ob Hundestrand, FKK oder der übliche Textilstrand, hier ist für jeden Badeurlauber etwas dabei. Schade, dass wir aufgrund des wechselhaften Wetters nur einmal während unseres Aufenthaltes das Strandfeeling genießen konnten. Doch mit einem der typisch bunt gestreiften Strandkörbe, die es hier zahlreich gibt, ließ es sich aushalten. Bei richtig gutem Wetter strahlt die Ostsee sogar in ihren schönsten Farben mit kristallklarem Wasser und vermittelt dabei schon einen Hauch von maritimem Flair.
Hinweis: Wer sich im Ostseebad Boltenhagen aufhält, muss zusätzlich zum Zimmerpreis die Kurtaxe pro Person zahlen. Die Karte wird einem bei der Vermietung ausgehändigt und sollte beim Strandbesuch nicht vergessen werden! Bei Kontrollen kann es sonst etwas teurer werden.
Bei all den vielen, tollen Seebädern sollte die Arbeit für den Erhalt und der Pflege dieser nicht vergessen werden. Daher ist es üblich, dass in den staatlich anerkannten Kur- und Erholungsorten Deutschlands eine Kurabgabe bzw. -beitrag oder -taxe erhoben wird. Dienstleistungen, wofür die Abgabe verwendet wird, sind zum Beispiel, die tägliche Reinigung des Strandes und der Promenaden, die Organisation von kulturellen Veranstaltungen, der freie Eintritt öffentlicher Ausstellungen sowie die Beratung in der lokalen Touristeninformation. Übernachtungsgäste zahlen vor Ort bei ihrem Vermieter bzw. ihrer Unterkunft und Tagestouristen direkt bei der Tourist-Information bzw. Kurverwaltung (Ostseeallee 4) oder an einer der vielen strandnahen Automaten. Wer also in Sauberkeit und Ordnung „urlauben“ möchte, sollte für die Erhebung der Kurtaxe etwas Verständnis aufbringen.
Boltenhagen ist ein belebtes Seebad, in welchem viel Trubel herrscht und auch viel geboten wird. Familienfreundlich ist der Ort allemal. Doch auch für Erholungs- und Ruhesuchende hält das Seebad viele schöne Plätze bereit. Dabei kann man sich nicht nur am Strand von der Sonne verwöhnen lassen, sondern sich auch ausgedehnten Spaziergängen hingeben. Durch die kilometerlangen Promenaden lässt es sich hier gemütlich flanieren. Und auch der ein oder andere Kurgast wird von dem wunderschön angelegten Kurpark angetan sein. Auch kulinarisch überzeugt der Ort mit seiner außergewöhnlichen Vielfalt. Boltenhagen ist ein wirklich facettenreiches Seebad, welches sowohl im Ortskern Familien mit Kindern, Bootsliebhaber am Hafen und Naturliebhaber in den Wäldern, auf den Deichen und an den grünen Klippen der Steilküsten anzieht.
Hinweis: Die Preise und Angebote unterliegen saisonalen Schwankungen und sind daher nur als Richtwert anzusehen. Sie galten nur zum Zeitpunkt meines Aufenthaltes. Alle anderen Angaben sind ohne Gewähr. Aktuelle Informationen unter: www.ferienwohnung-boltenhagen-seestern.de
Häuser: 4
Zimmerkategorien: 2
Restaurants: 3
Erholungsorte: 1 Schwimmbad mit Gegenstromanlage, 1 Sauna, 1 Wellnessbereich
Residenz Seestern Boltenhagen
Dünenweg 1d
23946 Boltenhagen
Tel.: +49 (0)388 / 25450
“Das Ostseebad punktet mit einem wunderschönen Strand. Seebrücke und Kurpark mit Konzerthalle laden zum Verweilen ein. Der hübsch gestaltete Ortskern bietet schöne Geschäfte zum Bummeln sowie Einkehrmöglichkeiten in Cafés und Restaurants an, wo man sich den Bauch vollschlagen kann. Die kilometerlange Strandpromenade und Trips durch Wald und Flur laden zu erholsamen Spaziergängen ein.”
(Verena)