Bernkastel-Kues

Postkartenidyll an der Mittelmosel - Geheimtipp: Bernkastel-Kues

Urige Winzergassen, lauschige Weinstuben, uralte Trinkweißheiten und detailreiche Fachwerkkunst - vor einer traumhaften Kulisse aus steilen Weinbergshängen und dichten Mischwäldern glänzt die rheinland-pfälzische Doppelstadt Bernkastel-Kues stolz am Moselufer und begrüßt mit seiner bescheidenen Außenfassade, hinter der sich ein wahrer Schatz versteckt, jedes Jahr zahlreiche Gäste. 

Nur eine Moselschleife weiter südlich von Traben-Trarbach, befindet sich der Stadtteil Bernkastel östlich des Flusses, welcher im 11. Jahrhundert formiert wurde, sowie westlich das ehemalige Winzerdorf Kues, welches bereits um 3.000 v. Chr. erstmals erwähnt wurde. Seit 1905 gelten die beiden Ortsteile als vereint. Damit gehört die Doppelstadt bis heute zu eines der ältesten Gebiete des deutschen Weinbaus und ist berühmt für seine edlen Weinbergslagen. Als eine der flächenmäßig größten Städte im Tal der Mittelmosel im Landkreis Bernkastel-Wittlich mit circa 7.100 Einwohnern, profitiert die Winzerstadt zudem vom Aktiv-, Wander- und Gesundheitstourismus. Das staatlich anerkannte Heilbad ist dabei nur etwa 50 Kilometer nordöstlich von Trier und rund anderthalb Stunden südwestlich von Koblenz entfernt. 

In diesem charmanten Örtchen verbrachten wir im Oktober 2020 einen Tag in der Altstadt und kehrten zwei Jahre später im September 2022 anlässlich des fünftägigen “Weinfest der Mittelmosel” wieder zurück. 

Weinanbaugebiet rund um Bernkastel-Kues

Für jeden Weinliebhaber sollte es auf seiner Erlebnis- und Genussreise in Bernkastel-Kues sicherlich von Bedeutung sein, welche Weinsorten hier vor Ort hergestellt werden. Auf den hiesigen Rebflächen wachsen mehr als 80% Weißweinrebsorten. Der Rest (rund 200 Hektar) fällt in die Kategorie der roten Reben für die Herstellung der Rotweine. Als wohl beliebteste Weinsorte gilt der international gefragte Riesling (67%) - die Königin der weißen Reben - gefolgt vom Müller-Thurgau (12%) und dem Spätburgunder (4%). Auch eine kleinere Anzahl an Kerner und Dornfelder werden hier kultiviert. Ein mildes Klima und die für die Mosel typischen Schiefersteillagen, welche als besonders wärmespeichernd und mineralhaltig gelten, bringen dem Qualitätswein ideale Wachstumsbedingungen. Auf dem “Brauneberg” wurden bereits die wärmsten Temperaturen Deutschlands gemessen. Kein Wunder, dass hier Spitzen-Rieslinge wachsen! Mehr zu dem Thema Weinanbau an der Mosel findet ihr hier.

Eine der wohl berühmtesten Weinbergslagen der Welt nennt sich “Bernkasteler Doctor”, welcher durch den “Doctor-Rundweg” selbst erwandert werden kann. Doch warum klingt er so medizinisch? Ein populäres Zitat weist schon einen Hauch daraufhin:

 

“Hier ward ein Kurfürst am Weine gesund.” (1360) 

 

Laut einer Legende soll der damalige Kurfürst und Erzbischof von Trier, Boemund II., einst todkrank gewesen und vom Weintrinken des “Doctorberges” vollständig geheilt worden sein. Schenkt man dieser Erzählung viel Glauben, so würden sich wohl nun alle zu Weinliebhabern bekennen. Und tatsächlich wird dem Wein eine heilende Wirkung nachgesagt, sofern er in Maßen (!) getrunken wird. Die im Rebsaft enthaltenen Wirkstoffe stärken das zentrale Nervensystem, senken den Cholesterinspiegel im Blut und schützen die Herz-Muskel-Gefäße.

Und der berühmte “Bernkasteler Doctor” kann nicht nur mit heilender Wirkung glänzen, sondern ebenso mit einem außergewöhnlichen Rekord. Er ist zwar gerade mal 3,25 Hektar groß, zog allerdings den damaligen Geheimrat Julius Wegeler für den Landerwerb von 4.300 Quadratmetern um die Jahrhundertwende (1900) das Geld aus der Tasche. Für jeden Rebstock zahlte er 100 Goldmark. Solch ein hoher Preis wurde in Deutschland seit jeher nie wieder für einen Weinberg erzielt. Damit gilt er bis heute als der teuerste Weinberg Deutschlands. 

Anfahrt

Aus Richtung Oldenburg kommend, erreicht man Bernkastel-Kues per Auto in ca. 5,5 Stunden, beispielsweise über die A1 Richtung Osnabrück, über Münster, Leverkusen bis zum Ende der Autobahn nahe Blankenheim, weiter über das Ahrtal (B258) in Richtung Wittlich (A1) und über die L53 sowie die L47. Dies ist natürlich vom Verkehr und gewählter Strecke sowie gewähltem Verkehrsmittel unterschiedlich. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten anzukommen. Man sollte sich daher vorher die genaue Strecke aussuchen, um möglichst viel Zeit am Urlaubsort zu verbringen. 

Bereits bei Ankunft herrschte ein quirliger Verkehr im Ortsteil Kues aufgrund eines besonderen feuchtfröhlichen Anlasses, weshalb wir unseren Urlaub hier geplant hatten. Dabei wurde der entgegenkommende Verkehr aus Richtung Mülheim (Mosel) über die Brücke (L47) auf das andere Moselufer nach Kues umgeleitet, da die Gestade (B53) abgesperrt wurde.

Hinweis: Bei solch langen Autofahrten solltet ihr selbstverständlich regelmäßige Pausen und eventuell einen Fahrerwechsel mit einplanen.

Wer mit dem Flugzeug anreisen möchte, für den steht der Landeflughafen “Frankfurt-Hahn” nur 10 Kilometer Luftlinie östlich im Hunsrück entfernt von Bernkastel-Kues bereit.

Landschaft

Wer mit dem Auto an der Mosel unterwegs ist, sollte unbedingt aufmerksam fahren. Denn das atemberaubende Bergpanorama, die zahlreichen Weinberge und die Bilderbuchortschaften drohen einen dabei ständig abzulenken. Schön angelegte Straßenverläufe mit kreativ geschmückten und bepflanzten Kreisverkehren schlängeln sich mal oberhalb, mal unterhalb der Weinberge entlang und führen an den ein oder anderen idyllischen Weingütern und berühmten Weinbergslagen vorbei, dessen Namen ab und an wie Hollywood-Buchstaben zwischen den Rebstöcken hervorstechen. Dabei sind die Straßen vor allem oberhalb der Moselberge sehr kurvenreich und steil.

Kleiner Tipp: Vor allem bei Einbruch der Dunkelheit habt ihr oberhalb einen wunderschönen Blick über die Moseltäler mit ihren beleuchteten Dörfern.

Wetter

Während unserer zweiten Reise an die Mosel prägte kein herbstliches Nebelwetter unseren Aufenthalt, sondern das ganze Gegenteil. Im frühen September erlebten wir die Weinbergslandschaft bei heißem Spätsommerwetter. Mit durchschnittlichen 25°C hatte die Sonne täglich Hochkonjunktur und zeigte sich vom babyblauen Himmel. Trotz morgendlichem Nebel, der sich des Öfteren über die Mosel legt, schickte die Sonne schon bald ihre wärmenden Strahlen vom Himmel und verdrängte die grauen Schleier. Nur eines Tages verkrochen wir uns in unser Hotelzimmer aufgrund eines ganztägigen Nieselregens bei milden 22°C.

Hotel

Auf unserer zweiten Weinreise an der Mosel stand uns diesmal das 3-Sterne familiengeführte Hotel “Dolce Vita” im Ortsteil Kues zur Verfügung. Das in Weiß und Schiefer gehaltene Eckgebäude wurde im Jahre 2013 saniert und verfügt über 20 Zimmer in vier verschiedenen Kategorien sowie einem hoteleigenen italienischen Restaurant im Erdgeschoss. Hier befindet sich auch im hinteren Eck der Theke die Check-In-Rezeption, an welcher wir sehr freundlich von der Tochter des Inhabers begrüßt wurden. Geparkt haben wir direkt in der Straßenbucht vor dem Hoteleingang. Allerdings steht für alle Anreisenden auch ein kostenloser Parkplatz direkt gegenüber des Hauses bereit. Durch die überschaubare Größe des Hotels herrschte stets eine angenehme Ruhe im Inneren und wir fühlten uns sehr wohl. Das Hotel besticht zudem durch seine zentrale Lage, da es nur etwa 10 Gehminuten von der gegenüberliegenden Altstadt in Bernkastel entfernt ist. Auch der Inhaber war sehr zuvorkommend und händigte unseren ursprünglichen Mitreisenden, welche leider durch Krankheit verhindert waren, einen Reisegutschein aus.

Hinweis: Aufgrund des Weinfestes waren die meisten Hotels in der Altstadt bereits frühzeitig ausgebucht. Wir zogen daher das “Mosel-Gäste-Zentrum” in Bernkastel-Kues telefonisch zur Hilfe, welches uns in nur wenigen Minuten schnell und zuverlässig unsere Unterkunft vermittelte.

Unterkunft

Auch wenn das Gebäude vor einigen Jahren renoviert wurde, bemerkten wir, dass die Hotelflure ein wenig in die Jahre gekommen sind. Leider tröpfelte ununterbrochen eine womöglich defekte Wasserspülung in den Wänden und behinderte teils ein sorgloses Einschlafen. Dennoch überzeugte uns unser gebuchtes "Doppelzimmer" ohne Balkon mit seinem geräumigen Schlafbereich für 2 Personen und dem sauberen Badezimmer. Wenn auch Holzdecke, veraltete Gardinen im Bad, dunkelbraune Möbel und schwarze Fliesen nicht unseren Stil trafen. Das in weinrot und weiß gestrichene Schlafzimmer verfügte aber dennoch über all das, was man brauchte. Ein gemütliches Doppelbett (leider zwei Einzelbetten), einen großen Kleiderschrank mit Kofferablage, einen Schreibtisch mit TV sowie allergikerfreundliche Bettwäsche und Handtücher. Das schlicht in weiß gehaltene Bad mit Dusche, Föhn und Kosmetikspiegel reichte für unseren Aufenthalt vollkommen aus. Die Dachschrägen der Erker brachten gemütliche Stimmung auf. Auch das frei verfügbare WLAN lief einwandfrei. Belohnt wurden wir mit einem tollen, seitlichen Ausblick über die Weinberge Bernkastels, wenn auch die sich davor befindliche Straße für teils erhöhten Verkehrslärm sorgte. 

Wellness & Spa-Angebote

Bereits in unserem Herbsturlaub an der Mosel im Jahre 2020, gönnten wir uns in der gemütlichen Jahreszeit bei rauen Temperaturen eine wohltuende und wärmende Thai-Massage. Schnell fündig wurden wir hier in Bernkastel-Kues bei der “Siam-Thai-Massage” (Gartenstraße 24). Mit unserer Vorreservierung freuten wir uns auf die abendliche, einstündige Ganzkörpermassage, welche durch zwei sehr nette, thailändische Damen durchgeführt wurde. Zum allerersten Mal ließ ich es mir bei einer professionellen Thai-Massage gutgehen und entspannte Körper, Geist und Seele. Nach einem anstrengenden Wanderurlaub bei frischen Temperaturen ist dies ein wohliger Ausgleich!

Verpflegung

Als alltägliche morgendliche Verpflegung diente uns unsere Unterkunft, welche im eigenen italienischen Hotelrestaurant inklusive Außenterrasse ein ausgewogenes und reichhaltiges Frühstück für uns Gäste bot. Bei entspannter Betriebsamkeit genossen wir hier die erste Mahlzeit des Tages, während die Sonne langsam durch die morgige Wolkendecke blinzelte. Dabei konnten wir von einer guten Mischung aus Brötchen, Toast, Brot, Wurst, Käse, Kuchen, Rührei, Eiern, Müsli und Joghurt wählen. Frisches Obst, Gemüse, Säfte, Kaffee und Tee standen jeden Tag auf dem Frühstücksbuffet bereit. Für die Größe des Hotels war das Frühstücksangebot frisch und völlig ausreichend gestaltet.

Für die Mittagsmahlzeit bietet Bernkastel-Kues eine großzügige Auswahl an urigen Schänken, lauschigen Weinstuben und gutbürgerlichen Hotel-Restaurants an. Dabei fällt vor allem das sommerliche Angebot aus Flammkuchen, Lavendel-Spritz und Limoncello-Spritz auf. Eine herrliche Erfrischung für den Hunger und Durst zwischendurch!

So kehrten wir beispielsweise beim Italiener “Ristorante Pizzeria Altes Zollhaus” (Schwanenstraße 11) ein, von welchem man aus bei leckerer Pasta und frischen Pizzen sowie einem Glas Wein das bunte Markttreiben auf dem davorliegenden “Karlsbader Platz” beobachten kann (Gesamtpreis von rund 37,00€). Sollte es mit der Verpflegung mal schnell gehen, weil man zum Beispiel, wie in unserem Fall, in der touristisch wimmelnden Hochsaison keinen Tisch mehr weit und breit in der Altstadt kriegen konnte, empfehle ich gerne das asiatische Restaurant “Sushi Vyvy” weiter. Neben einem exotischen Sushi-Angebot gibt es hier auch zum Mitnehmen köstliche, gebratene Nudeln mit Hähnchen. Das Essen und der Service waren so überzeugend, dass wir unseren Frust über den plötzlichen Wolkenbruch schon fast wieder vergessen hatten.

Oberhalb von Bernkastel-Kues hat der pittoreske Winzerort ebenfalls für Verpflegung gesorgt. Wandersleute, die hoch oben der Weinberge das Panorama der Mosel erklimmt und genossen haben, finden unterwegs tolle Einkehrmöglichkeiten zur Stärkung wieder, wie zum Beispiel in der Waldschenke “Zur Eisernen Weinkarte”. Hier kommt absolutes Winzerfeeling auf! Inmitten der Natur eingebettet, lockte uns die urig-gemütliche Außenterrasse der Weinstube mit ihrem atemberaubenden Blick über das Moseltal an. Hier, wo das Blätterdach der Bäume die Gäste beschirmt und rustikale Weinfässer als Tisch dienen, genossen wir eine äußerst großzügige Portion aus "Schnitzelsalat" und Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln. Dazu ein Bier, sowie ein leckerer Limoncello Spritz. Bei sonnig-wolkenlosem Wetter ließen wir es uns hier vor dem Mosel-Panorama  eine Weile gutgehen (Gesamtpreis von rund 43,00€). Beschwipst setzen wir anschließend unsere Wandertour fort.

Für den kühlenden Nachmittagssnack zwischendurch sorgen zahlreiche Eisdielen in der Innenstadt, welche einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Gleich am Eingang zur Altstadt von Bernkastel-Kues wird man direkt fündig. Bei “Eisbar Roma” (Markt 2) gönnte ich mir eine erfrischende Mischung aus Stracciatella und Zitrone in der Waffel. Wer lieber richtig gemütlich in einer der Eiscafés Platz nehmen möchte, dem empfehle ich etwas abseits des Trubels das italienische Eiscafé “Da Marco” gegenüber des "Bärenbrunnen" (Graacher Straße 29). Neben einer Vielzahl an exotischen Eisbecher-Variationen, Eisschokoladen und Kaffeespezialitäten, werden auch hier diverse Waffelkreationen und Kuchensorten angeboten. 

Wenn sich die Sonne langsam in Richtung Horizont verabschiedet und die Temperaturen allmählich sinken, kommen wir zum kulinarisch gemütlichen Teil. Jetzt wird es Zeit in eine der lauschigen Winzerstuben und urigen Weinschenken einzukehren. Während unseres ersten Herbsturlaubs, sicherten wir uns bereits vorab per Reservierung einen behaglichen Platz im Restaurant “Märchenhotel anno 1640” (Kallenfelsstraße 25-27). Dabei hat diese historische Weinstube ein besonderes Merkmal für sich gesichert. Sie betitelt sich selbst als älteste Weinstube Deutschlands. Na, wenn hier kein märchenhaftes Weinflair aufkommt, dann weiß ich auch nicht. In einem heimeligen Eck nahe des Kamins ließen wir uns von der aus Holz vertäfelten Inneneinrichtung bei Kerzenschein verzaubern. Bei einem köstlichen Abendmenü aus weißer Tomatensuppe mit Garnelenspieß sowie einem knusprigen Flammkuchen, begleitet von einem leicht säuerlichen Federweißer und einem Tafelwasser, verwöhnten wir unseren Gaumen. Meine Reisebegleitung wählte die deftigen Rinderrouladen und einen trockenen Riesling. Sowohl kulinarisch als auch preislich (Gesamtpreis von rund 50,00€) haben wir mit diesem Gourmet-Angebot einen absoluten Volltreffer gelandet.

So gerne wir auch noch in weitere behagliche Weinschenken eingekehrt wären, unsere Zeit reichte leider nicht aus. Beim Spaziergang durch die Altstadt habe ich mich allerdings von der Vielzahl der mittelalterlichen Fachwerkstuben inspirieren lassen und gebe gerne eine kleine Übersicht für weitere Einkehrmöglichkeiten:

  • Weinstube Spitzhäuschen - Karlstraße 13, 54470 Bernkastel-Kues
  • Bitchen - Markt 25, 54470 Bernkastel-Kues
  • Kölsches Eck - Moselstraße 5, 54470 Bernkastel-Kues
  • Hotel-Restaurant Moselblümchen - Schwanenstraße 10, 54470 Bernkastel-Kues
  • Café Alter Klosterhof - Burgstraße 95, 54470 Bernkastel-Kues

Entlang der Römerstraße und der Burgstraße reihen sich besonders viele Cafés, Backstuben und Restaurants aneinander.

Das italienische Restaurant unseres Hotels “Dolce Vita” war zu unserem Zeitpunkt leider geschlossen. Trotz wunderbarem Ruf in der Stadt, welcher dem Restaurant die besten Pizzen nachsagt, teilte uns der Inhaber bedauernswerterweise mit, dass er aufgrund von Personalmangel diesen Entschluss fassen musste. Wie schade!

Tipps zum Mitbringen

Wenn man schon eine Weinreise plant und dann noch in einer der beliebtesten und international bekanntesten Weinregion Deutschlands, dann sollte man nicht ohne leere Hände wieder nach Hause kommen. Die besten Winzer mit ihren edlen Weingütern tummeln sich entlang der Mosel und bieten auf eigenen, durchgeführten Weinverkostungen ihre süffigen Produkte direkt für Zuhause an.

Übrigens: Einen absoluten Spitzenwein erkennt ihr am “VDP-Siegel” mit einem Adler gekennzeichnet. Dieser steht für den international anerkannten “Verband deutscher Prädikatsweingüter” und zeichnet die Crème de la Crème der deutschen Spitzenweine aus. Manchmal sieht man auch das ein oder andere Gütesiegel an den Einfahrten der privaten Winzerhäuser. 

Eines ausgelassenen Abends auf dem feuchtfröhlichen, fünftägigen “Weinfest der Mittelmosel” machten wir eine äußerst nette Bekanntschaft mit dem ortsansässigen Winzerehepaar des “Weingut Port”. Die leidenschaftlichen Winzer und Hoteliers betreiben gemeinsam ein 5-Sterne-Ferienweingut mit einer Auswahl an Doppelzimmern, Studios und Ferienwohnungen zu fairen Preisen. Von hier aus wird man mit einem fantastischen Ausblick über die Weinberge Bernkastels belohnt. Dabei legt das Ehepaar selbstverständlich Wert auf Tradition. Seit 1624 wird hier im Hause Wein hergestellt und die Vielfältigkeit lässt sich auch in der Weinkarte sehen. Zahlreiche Riesling-Sorten, Grau-/Spätburgunder Rosé, Chardonnay, Dornfelder Rotweine und Riesling-Sekte werden hier angeboten. Auch der uns sehr empfohlene Pfirsichlikör “Port’s Likör” darf natürlich nicht fehlen. Bei Weinverkostungen kann man mit bis zu 70 Personen im hauseigenen Weinkeller die süffigen Genussmittel auch probieren. Zeit für diese hatten wir auf unserer Durchreise leider nicht, gingen aber nicht mit leeren Händen aus. Begeistert von der Leidenschaft und Hingabe des Winzerehepaars, würdigten wir ihre Arbeit und nahmen uns als Andenken eine buntgemischte Kiste aus Weinen und Likören mit nach Hause.

Lust auf den nächsten Moselurlaub geweckt?

Ferienweingut Port *****
Margot + Herbert Port-Roels
Weingartenstraße 57
54470 Bernkastel-Kues
www.weingutport.de 

Der bereits erwähnte Schiefer an der Mosel lässt sich übrigens auch in der Handwerkskunst wiederfinden. So stießen wir bei unserem Stadtbummel auf das süße “Schieferlädchen” (Graacher Straße 21). In diesem niedlichen, kleinen Laden kann man dem Handwerker bei der Herstellung der unterschiedlichsten Schieferschilder direkt über die Schulter schauen. Seine Kunst findet sich an den Wänden und in den Regalen in allen Formen und Größen wieder. Ich entschied mich für ein mittelgroßes Herz (5,00€) als zukünftiges Namensschild an unserer Haustür. Kleiner Tipp: Vier Häuser weiter kann man sich die Schieferschilder auch gleich im Anschluss beschriften lassen. Bei “Federschrift” (Graacher Straße 25) wird mit feinster Kalligrafie eine kunstvolle Gravur als i-Tüpfelchen für jedes Mitbringsel geschaffen. Da ich selbst zeichne, verzichtete ich auf das kostenpflichtige Extra-Angebot.

Aktivitäten und Ausflugstipps

Ob Wandererlebnisse, geschichtsträchtige Orte oder historische Bauwerke - in der idyllischen Winzerstadt gibt es viel zu erleben und zu entdecken. Die schönsten Aktivitäten und Ausflugstipps rund um Bernkastel-Kues erfahrt ihr hier.

Events

Da der Wein hier die Hauptrolle spielt, ist es wohl mehr als denkbar, diesen auch zu würdigen. Feuchtfröhlich und ausgelassen geht es alljährlich auf zahlreichen Weinfesten entlang der Mosel zu. Auch Bernkastel-Kues verwandelt sich jedes Jahr für seine Besucher beim "Weinfest an der Mittelmosel" in einen Ausnahmezustand, um die wichtigste Frucht der Region zu ehren.

Gesamtbewertung

Zum zweiten Mal zu Gast an der Mosel, tat es gut wieder hier zu sein! Erneut begeistert vom idyllischen Weinflair, erlebten wir Bernkastel-Kues bei spätsommerlicher Hitze nochmals auf eine ganz andere Art und Weise. Trotz der unscheinbaren Außenwirkung des Ortes lohnt sich der Blick ins Innere allemal! Selbstverständlich bildete das “Weinfest der Mittelmosel” für uns das absolute Highlight der Tour und sorgte für ein abwechslungsreiches Entertainment, welches jeden Tag eine Überraschung für uns bereithielt. Hier kommen Weinliebhaber vollständig auf ihre Kosten! Und das macht sich auch in jedem Gässchen der wunderbaren Altstadt bemerkbar. Bis ins letzte Detail deuten die vielen Verzierungen an den Fachwerkhäusern auf die wohl wichtigste Frucht der Region.

Wir bedanken uns ebenfalls ganz herzlich beim Winzerehepaar Port-Ruels und insbesondere bei Familie Künzer für ihre äußerst liebevolle Gastfreundschaft, welche unseren unvergesslichen Urlaub bereicherten. Ohne sie hätten wir nicht so viele Insider über die Region erfahren!

Infos und Preise

Für unseren fünftägigen Aufenthalt zahlten wir einen Gesamtreisepreis von 464,00€. Der Preis setzt sich aus der Mietunterkunft (464,00€)  inklusive Frühstück für 2 Personen zusammen. Hinzu kommen natürlich noch diverse Ausgaben, unter anderem Tanken, Verpflegung, Eintrittsgelder und Souvenirs, sodass wir zusätzlich bei einem finalen Gesamtreisepreis von rund 700,00€ landen.

Hinweis: Die Preise und Angebote unterliegen saisonalen Schwankungen und sind daher nur als Richtwert anzusehen. Sie galten nur zum Zeitpunkt meines Aufenthaltes. Alle anderen Angaben sind ohne Gewähr. Aktuelle Informationen unter: www.dolcevita-bernkastel.de

Fakten

Zimmerkategorien: 4

Restaurants: 1

Adresse

Hotel Dolce Vita
Arndtsraße 9
54470 Bernkastel-Kues

Eure Julia