Norddeich

Ausflugstipps im Nordseebad

Lust auf ein wenig ostfriesisches Flair und Nordseeluft? Dann nichts wie los an die Küste! Bei sommerlich warmen Temperaturen und einer leichten Brise, ging es für mich und meine Freundin an die Nordseeküste. Ich muss gestehen, es war „mein erstes Mal“! Umso mehr war ich gespannt wie die Ostfriesen ihre Badetage an der Küste verbringen. Also entschieden wir uns für einen Tagestrip in das staatlich anerkannte Nordseebad Norddeich. Als Stadtteil vom Ort Norden befindet es sich nordwestlich von Aurich und nördlich von Emden direkt an der Nordseeküste Ostfrieslands.

Anfahrt

Aus Richtung Papenburg kommend, erreicht man das Nordseebad per Auto über die A31 in ca. 1,5 Stunden. Dies ist natürlich vom Verkehr und gewählter Strecke unterschiedlich. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten anzukommen. Man sollte sich daher vorher die genaue Strecke aussuchen, um möglichst viel Zeit am Badeort zu verbringen. Nach einem kleinen Navi-Wirrwarr erreichten wir dennoch pünktlich Norddeich und entschieden uns sofort für den Parkplatz „Dörper Weg“, der sich ziemlich am Ortseingang befindet. Hier kann man also bequem das Auto abstellen und den Ort zu Fuß erkunden.

Wetter

Trotz sonst kühleren und windigeren Wetterverhältnissen während meines Aufenthaltes im hohen Norden, hatten wir an unserem Ausflugstag in Norddeich wirklich Glück. Der Himmel riss auf und die Sonne zeigte sich, wenn auch etwas getrübt durch den verschleierten Himmel. Es war angenehm sommerlich warm, wenn auch später ein frischer Wind wehte. Doch darauf muss man sich am Wasser einstellen.

Verpflegung

Wer sich zur Kaffee- und Kuchenzeit einen kleinen Snack oder süße Speisen gönnen möchte, sollte im italienischen „Eiscafé Amiga“ (Dörper Weg) einkehren. Hier kann man sowohl drinnen als auch draußen auf der gemütlichen Terrasse in einen der Strandkörbe verweilen. Zu leckeren Waffeln und Eisspezialitäten lässt es sich hier aushalten.

Aktivitäten und Ausflugstipps

Gleich gegenüber des Parkplatzes „Dörper Weg“ befindet sich ein ganz besonderer Ausflugstipp – die „Seehundstation Nationalpark-Haus“ (Dörper Weg 24). Hier ging es für uns nach unserer Ankunft als erstes hin. 

An der Nordsee, wo die Kegelrobben und Seehunde eigentlich Zuhause sind, kommt es hin und wieder vor, dass junge Seehunde durch meist vom Menschen verursachte Störungen vom Muttertier getrennt werden. Die verwaisten Jungen, welche auch „Heuler“ genannt werden, erhalten in der Seehundstation ein vorübergehendes Zuhause. Ein Profiteam aus unter anderem vielen freiwilligen Helfern, päppeln die süßen Jungtiere hier wieder artgerecht auf bis sie fit genug sind, um zurück in die Nordsee, ihrem natürlichen Lebensraum, freigelassen zu werden.

Spannend ist dabei natürlich die Fütterung, welche zu ausgeschriebenen Zeiten im Außenbereich stattfindet und von den Mitarbeitern per Mikrofon für die Zuschauer moderiert wird. Dabei bietet das große Unterwasserfenster einen einzigartigen Blick auf die agilen Seehunde, um sie beim Schwimmen und Tauchen beobachten zu können.

Doch nicht nur das, sondern auch die Ausstellung „Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer“ und „Nordsee“ erklären spielerisch das Leben der Kegelrobben. Durch Filme, Spiele, animierte Informationstafeln und weitere Aquarien erfährt man hier interessante Fakten über die Meeressäuger. Mit einem Eintrittspreis von 10€ für Erwachsene tut man nicht nur etwas Gutes für den Verein, sondern erlebt auch einen spannenden Tag, welcher für Klein und Groß viel Freude bereithält. 

Über die Friedenstraße und dem Weg Strandpadd ging es für uns weiter durch den „Kurpark Norddeich“. Hier lässt es sich entlang saftig grüner Wiesen und Wasserkanälen schön spazieren. Zudem befindet sich dort auch ein Klimapavillon und ein Bewegungsparcours.

Über die ausgedehnte Badestraße erreichten wir dann unser nächstes Ziel - den Strand. Die salzige Meeresluft war bereits beim Verlassen der Seehundstation zu schnuppern. Über eine Treppe auf dem grün angelegten Deich mit einem weitläufig asphaltierten Fußweg darauf, befindet man sich direkt nahe dem Meer.

Wer sich erst einmal einen Überblick über das Nordseebad verschaffen möchte, der kann die „Blaue Brücke am Aussichtsturm“ direkt neben dem „Haus des Gastes“ bezwingen. Über mehrere wendelartige Treppenstufen hat man hier einen weitläufigen Ausblick über die Nordseeküste vor Norddeich. Der Strand teilt sich in einen Sandstrand, eine grüne Liegewiese und eine Hundewiese. Hier waren vor allem viele Drachensteiger zu beobachten.

Doch nach all den informativen Sehenswürdigkeiten, wollten unsere Füße auch einmal ins kühle Nass der Nordsee tauchen. So beschlossen wir uns in Richtung Strandufer zu begeben. Über einen breiten, asphaltierten Weg hinweg, spürten wir auch schon bald Sand unter unseren Füßen. Doch von hier aus geht es nicht gleich ins Wasser. Wer am Strand im Badehandtuch und Strandkorb entspannen möchte, muss zunächst den davor verlaufenden und wieder asphaltierten Spazierweg überqueren sowie eine Treppe hinuntergehen, die in die Nordsee mündet. Das ist meiner Meinung nach unglücklich gelöst. Doch aufgrund der Gezeiten wahrscheinlich ein Muss. Nichtsdestotrotz folgten wir diesem Weg ins Wasser, wo leider gar keins war! Lediglich schlammiger Schlick und ein wenig Wasser, welches die Ebbe für uns übrig gelassen hatte, bedeckten unsere Füße. Wir reden ja hier schließlich vom Wattenmeer!

 

Nach einem kleinen Bummel entlang der Deichstraße und dem Dörper Weg, auf welchem sich viele kleine Geschäfte, Restaurants, Boutiquen und Souvenirshops befinden, verließen wir am frühen Abend das Nordseebad wieder.

Weitere Aktivitäten und Ausflugstipps rund um Norddeich erfahrt ihr hier.

Gesamtbewertung

Bisher habe ich hier ja hauptsächlich über die Ostsee berichtet. Die Nordsee war mir bis dato noch unbekannt. Vielleicht hat dies auch mit dem Thema „Ost-West“ zu tun. Hier scheiden sich ja die Geister. Dennoch muss ich leider sagen, dass der Sandstrand in keinster Weise vergleichbar mit denen der Ostsee und ihren prachtvollen Kaiserbädern ist. Das gute Wetter steuerte aber dazu bei, sich hier für eine gewisse Zeit etwas wohlzufühlen. Andernfalls hätte der Ort mit seinen typisch ziegelroten Backsteinhäusern und dem flachen Küstenland noch trostloser ausgesehen. Aber der Ort kann hier ja gar nichts dafür. Sicherlich gibt es auch schönere Strandabschnitte an der Nordseeküste. Hier war ich nicht am Richtigen. Es sollte ja aber auch kein Badetag werden, denn die aufopferungsvolle und tierliebe Seehundstation als Ausflugs-Highlight hinterließ bei uns einen demütigenden Eindruck.

Hinweis: Die Preise und Angebote unterliegen saisonalen Schwankungen und sind daher nur als Richtwert anzusehen. Sie galten nur zum Zeitpunkt meines Aufenthaltes. Alle anderen Angaben sind ohne Gewähr. Aktuelle Informationen unter: www.seehundstation-norddeich.de

Eure Julia

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