Du willst den Royals ganz nah sein? Dich mit Hollywood Sternchen höchstpersönlich treffen? Historische Stadtgeschichte erleben und das pulsierende Großstadtfeeling einer Millionenmetropole erfahren? Dann bist du in London genau richtig! Ein Besuch sollte auf deiner Bucketlist definitiv nicht fehlen! Komm mit mir mit auf Entdeckungstour zu den spannendsten Sehenswürdigkeiten Londons!
Ein Tagestrip nach London reicht definitiv nicht aus. Ihr solltet euch daher genügend Zeit für einen Städtetrip wie diesen einplanen. Da aber eine Studienfahrt inklusive Englisch- und Klassenlehrer seinen straffen Plan vorsieht, den es auch einzuhalten gilt, blieben uns “nur” zwei Tage für die Stadtbesichtigung.
Somit starteten wir an unserem ersten Tag aus Richtung Hastings mit Zwischenstopp in Greenwich kommend in der englischen Hauptstadt. Dabei verschaffte uns unser Busfahrer erst einmal einen Überblick, in dem er mit uns quer Feld ein durch die innere City fuhr. Somit rasten wir im Eiltempo an den ersten Hinguckern wie dem “Westminster Abbey”, der “Tower Bridge”, edlen Restaurants und Vielem mehr vorbei. Währenddessen kam mein Finger auf dem Auslöseknopf meiner Fotokamera kaum hinterher. Eher verwackelten viele Bilder nur durch die ruckelige Busfahrt. Doch Zeit, um die Sehenswürdigkeiten in Ruhe zu bestaunen, hatten wir ja noch genug.
Als wir dann am nördlichen Ufer der Themse stoppten, genossen wir einen ersten Blick über die Stadt auf unserem Spaziergang über die markante Fußgängerbrücke “Golden Jubilee Bridges” in Richtung des gegenüberliegenden Stadtteils “Waterloo”. Eigentlich ist es die “Hungerford Bridge”, die mit ihren weißen Stahlseilen wie Türmchen in mehreren Spitzen herausragt, und Züge von und zum Hauptbahnhof “Charing Cross” über den Fluss befördert. Doch Fußgänger können bequem auf beiden Seiten parallel entlang flanieren.
Dabei fällt einem schon das allererste Wahrzeichen Londons ins Auge. Ich sage nur, es ist rund und dreht sich… na klar, das “London Eye”! Hier thront es nun schon über zwei Jahrzehnte an der Themse. Nach einem kurzen Spaziergang entlang der Uferpromenade “The Queen’s Walk”, welcher sehr sauber und beschattet durch eine gepflegte Baumallee angelegt ist, vorbei am “Jubilee Garden & Park” mit Blumenbeeten und saftig grünen Rasenflächen, ging es für uns schon ins erste Highlight.
Zum “London Eye” gehört hier ein spektakuläres 4D-Kino (London Eye 4D Show), welches mit beeindruckenden Foto- und Videoaufnahmen das London-Erlebnis aus der Vogelperspektive noch lebendiger gestalten lässt. In dem ca. 4-minütigen Kurzfilm, welchen wir in deutscher Sprache unter dem Motto “London hautnah” erlebten, prasselten die physischen Eindrücke nur so auf uns ein. Mit Hilfe von großartigen Spezialeffekten wie künstlichem Regen, Schnee, Wind, Wolken, Nebel, Feuerwerk, Vibrationen und Düften, wurde uns eine ganz spezielle Welt von London simuliert. Das gesamte Spektakel kann man sich übrigens kostenlos mit anschauen, sofern man das London-Eye-Ticket erwirbt. Doch auch ein 3D-Film mit 4D-Effekten kann die “echte” Weltstadt da draußen nicht ersetzen. Somit war uns anschließend eine Stunde Freizeit gegönnt.
Dabei entdeckten wir auf unserer ersten Tour durch London das noble Luxushotel “The Savoy” im Bezirk “City of Westminster”. Mit über 260 Zimmern und sieben Restaurants ist es mit das pompöseste und edelste Hotel der Stadt. Ob Gäste wie Charlie Chaplin, Marylin Monroe, Frank Sinatra, Elton John, die Beatles oder George Clooney - hier ging und geht die weltberühmte Prominenz bis heute ein und aus. Der davorliegende Innenhof des Hotels ist übrigens die einzige Straße im ganzen Königreich, bei der die Chauffeure auf der rechten Seite fahren dürfen. Dies hat lediglich platztechnische Gründe zum Wenden der Fahrer.
Die dazugehörige Haupt- und Einkaufsstraße “The Strand”, welche einst die “City of London” mit der “City of Westminster” verband, lädt zum Bummeln und Shoppen ein.
Nachdem eine Stunde Freizeit vergangen war, trafen wir uns alle an der Promenade “Bankside” am Südufer der Themse im Bezirk “London Borough of Southwark” wieder. Vor uns wartete ein rundes bzw. achteckiges Fachwerkhaus, welches bei der Stadterkundung Londons absolut nicht fehlen darf. Die Rede ist vom “Shakespeare's Globe Theatre”. Dabei handelt es sich eigentlich nur um eine Rekonstruktion aus dem 20. Jahrhundert nach dem 1599 entworfenen Freiluftschauspielhaus. Der exakte Nachbau war den Konstrukteuren dabei aber nicht mehr möglich. Nichtsdestotrotz kann sicherlich jeder dem Theaternamen entnehmen, dass Großbritanniens berühmtester Dichter und Schriftsteller William Shakespeare hierfür eine Vielzahl seiner später weltberühmten Werke schrieb. Er war hier sozusagen der Hausdichter.
Selbstverständlich zog uns unsere Neugierde auch ins Innere des Theaters. Dank einem reservierten Rundgang mit dem “Voucher Group Student” wurden uns spannende Details über das damalige Theaterleben nahegebracht. Unser Guide führte uns ins elisabethanische Theatergebäude hinein, in welchem wir uns die ganze Zeit im nicht überdachten Innenhof befanden und gespannt zuhörten. Die Bezeichnung “Globe” steht dabei für die Welt. Hier konnten sich zu jener Zeit über 3.000 Zuschauer aus allen sozialen Klassen versammeln. Bei so viel Kapazität war es klar, dass diese auch entsprechend unterteilt werden musste. So kosteten die billigsten Plätze im Innenhof (pit/yard) ein Penny, wohingegen die überdachten Sitzplätze schon zwei Penny ohne Sitzkissen (extra) kosteten. Die besten Plätze und damit auch die teuersten befanden sich neben bzw. hinter der Bühne. Heute sind allerdings nur die Hälfte an Besuchern zugelassen, allein schon aus brandschutztechnischen Gründen.
Auffällig schön war allerdings auch die überdachte Bühne (the heaven), welche eine prunkvoll bemalte Decke besitzt und von römischen Säulen aus Marmor gestützt wird. Unter der Bühne befindet sich zudem eine Falltür (trapdoor) sowie ein Keller (cellarage) für Requisiten. Hinter der Bühne konnten sich die Schauspieler früher auch in den Ruheräumen (tiring room/house) entsprechend verschnaufen und umziehen bevor wieder ihr Einsatz gefragt war. Die Galerie im ersten Stock diente u.a. der berühmten Balkonszene aus “Romeo und Julia”.
Typisch für das elisabethanische Zeitalter waren ebenso die vielen Kostüme, das üppige Make-Up und die unterhaltende Musik. Für die Theaterbesucher in den ersten Reihen waren die Schauspieler zum Greifen nahe, doch mussten sie auch mal den einen oder anderen Knoblauchgeruch aus den schreienden Hälsen ertragen.
Seit 1997 hat “Shakespeare's Globe Theatre” wieder geöffnet und führt jährlich von Mai bis September die beliebtesten Werke des Namensgebers auf. Somit muss dieses besondere Schauspielhaus als das wohl erfolgreichste seiner Zeit gegolten haben.
Nach so viel wissenswerten Fakten über die Theatergeschichte Londons brauchten wir auch wieder einmal Zeit für uns. Zwei Stunden standen uns nun zur freien Verfügung, um die Stadt unsicher zu machen.
Auf unserem Weg durch die City landeten wir zunächst auf dem berühmten “Trafalgar Square”, dem größten öffentlichen Platz im Zentrum Londons. Hier treffen die großen Verkehrsadern “The Strand”, “Whitehall”, "The Mall” und “The Pall Mall” in einem Kreisverkehr zusammen, inmitten dessen sich die Reiterstatue von König Georg IV. befindet. Doch unverkennbar ist dieser besondere Ort durch sein mittig errichtetes Denkmal, der “Nelson’s Column”, welche 1842 aufgestellt wurde und als Dank für den gleichnamigen Admiral zum Sieg in der berühmten “Schlacht von Trafalgar” über die verfeindeten Franzosen und Spanier diente. Vier Löwen thronen nach außen gerichtet an den Ecken des Denkmals. Durch die Ausdehnung des “Trafalgar Square” wurde schon zu früheren Zeiten die Macht des britischen Weltreichs demonstriert, welcher heute hingegen Austragungsort von Veranstaltungen und Festivals ist.
Hinter der Siegessäule erstrecken sich zudem noch zwei großzügig angelegte Springbrunnen sowie ein Café, öffentliche Toiletten und eine breite Treppe, die ausreichend Platz für ein kurzes Päuschen bietet. Diese führt schon zum nächsten Besucherhighlight hinauf - dem “National Gallery Museum”. Dieses Kunstmuseum birgt eine vielseitige Sammlung an Gemälden sowie die sich darin befindende “National Portrait Gallery”.
Aufgrund der Größe des Platzes galt er schon immer als der zentrale Treffpunkt in London schlechthin. Auch heute tummeln sich hier die Touristen und Einwohner Londons.
Hinweis: Seit 2000 gilt ein strenges Fütterungsverbot der Tauben, um zu verhindern, dass der Platz unnötig beschmutzt wird.
Auf der großen “Whitehall” setzten wir unsere Erkundungstour fort in Richtung eines ganz besonderen Wahrzeichen Londons. Seit 2012 wird er zwar offiziell “Elizabeth Tower” genannt, doch allseits bekannt ist er nur unter dem Namen “Big Ben” - der bekannteste Uhrturm Londons. Dabei handelt es sich bei dieser Bezeichnung eigentlich nur um eine der fünf Glocken, welche im clock tower den Ton angeben. Mit ca. 13 Tonnen (!) ist der “Big Ben” die schwerste Glocke des Turms. Das Gebäude selbst sticht im neugotischen Stil und einer Fassade aus Kalkstein heraus. Mit gold umrahmten Zifferblatt misst es dabei 98 Meter. Alle Viertelstunde ertönt der berühmte “Westminsterschlag”, welcher bis heute als Erkennungsmusik der britischen BBC-Nachrichten um 18:00 Uhr gilt. Dabei erkennt man an der Anzahl der gespielten Takte die vergangene Viertelstunde. Wo sich früher noch ein Gefängnis im zweitgrößten Glockenturm Großbritanniens befand, dient es heute eher nur repräsentativen Zwecken der Stadt.
Hinweis: Leider ist es nur britischen Einwohnern erlaubt, den “Elizabeth Tower” von innen zu besichtigen aufgrund der erhöhten Gefahr von Terroranschlägen.
Auch wenn uns ebenfalls der Anblick des Big Bens nur von außen blieb, passierten wir auf unserem Weg zurück die wohl berühmteste Haustür der Welt. An dieser befindet sich kein Schlüsselloch von außen. Sie kann lediglich von innen geöffnet werden. Die Rede ist von der “10 Downing Street”. Diese bekannte Seitenstraße der “Whitehall” beherbergt seit mehr als 200 Jahren den offiziellen Amts- und Wohnsitz der zwei wichtigsten Regierungsmitglieder Großbritanniens - dem Premierminister und dem Schatzkanzler, welcher seit 1905 beide Titel in einem innehat. Die Lage ist dazu selbstverständlich auch strategisch durchdacht. Inmitten des Londoner Regierungsviertels, unweit vom “Palace of Westminster” sowie zum “Buckingham Palace”, sind die Wege des Premierministers für ein Treffen mit der Regierung bzw. der Queen meist kurz.
Doch ganz so nah, kann man der “heiligen” Haustür nicht sein. Hohe Zaunstäbe im edlen Schwarz, bewacht von hoch bewaffneten Polizisten in Sicherheitsuniformen, verbergen den Blick auf den berühmten Hauseingang. Kein Wunder, denn bereits einmal fiel der Ort einem Granatenangriff der IRA zum Opfer. Außerdem gelten seit 2001 verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in der Stadt.
Mehr Infos zur Sicherheit in London findet ihr hier.
Folgt man der “Whitehall” in Richtung “Trafalgar Square” wieder hinauf, fällt einem gleich die nächste Wachgarde auf. Direkt vor der “Horse Guards”, der Ort an dem die Queen immer ihren Geburtstag prunkvoll nachfeiert, stand zu unserem Besuch direkt vor dem Eingang ein einzelner traditionell uniformierter Mann Wache. Dieser rührte sich mit seinem starren Blick kaum einen Millimeter während die Touristen sich reihenweise für ein Foto neben ihm tummelten. Dazu zählte ausnahmsweise auch ich ;)
Unsere ausgiebige Freizeit endete gegen Abend am “Covent Garden”. Inmitten des gleichnamigen Bezirks besuchten wir den letzten Platz an diesem Tag. Am östlichen Rand des West End befindet sich dieser schön angelegte Marktplatz, welcher dem Flair einer römischen Piazza oder einer spanischen Plaza fast entgegenkommt. Als ehemaliger Obst- und Gemüsemarkt, lädt er heute gerne zahlreiche Einkaufslustige und Shopaholics in die Markthallen mit ihren exquisiten Parfümerien, Boutiquen, Juweliergeschäften und Cafés ein. Doch in der beliebten Einkaufsgegend ruhten wir uns auf den Treppenstufen vor den Markthallen aus und überbrückten das Warten auf die eintrudelten Klassenkameraden und Lehrern mit dem Beobachten eines ulkigen Pantomimekünstlers, der sowohl uns als auch die Passanten köstlich amüsierte.
Zwischen Hungerford und Waterloo Bridge endete dann auch unser Tag wieder, wo er begonnen hatte. Hier an “Cleopatra’s Needle” versammelten wir uns alle, um die Retour mit unserem Reisebus wieder anzutreten. Dabei ragt der altägyptische Obelisk, welcher Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde und sich neben New York City sonst nirgends in dieser Weise auf der Welt befindet, als unser letztes Monument des Tages hervor.
Unser zweiter Tag in London bescherte uns erneut wunderbares Wetter und ausgiebige Freizeitgestaltung. Endlich konnten wir uns den Sehenswürdigkeiten in Ruhe widmen, die wir noch einen Tag zuvor im Schnelldurchlauf besichtigt hatten. Mit dem Londoner U-Bahn-Ticket in der Hand begann unser zweiter Sightseeing-Marathon, bei welchem wir uns hauptsächlich im Stadtteil “The West End” aufhielten.
Nachdem uns unser Busfahrer nahe der Tower Bridge absetzte, ging unser Spaziergang auch sofort los. Dabei bestaunten wir die majestätische Straßenbrücke endlich mal als Passanten und nicht nur durch eine Glasscheibe.
Die “Tower Bridge”, welche auf der Landkarte aus östlicher Sicht betrachtet, die erste Brücke über die Themse darstellt, ermöglicht Fußgängern als auch dem Straßenverkehr, die “City of London” im Norden und den Stadtteil “Southwark” im Süden schnell zu erreichen. Während man also zu Fuß die im neugotischen Stil errichtete Brücke bewundert, überquert ein reger Verkehr aus Bussen, Autos und Motorrädern gleichzeitig die darüber führende Hauptstraße A100. Diese ist nicht mautpflichtig und lässt eine Höchstgeschwindigkeit von 30km/h zu. Auffällig bei diesem Bauwerk sind die in rot-weiß-blau gehaltenen Metallgeländer, welche an die Landesfarben erinnern und zu Ehren des silbernen Thronjubiläums von Königin Elizabeth II. gestaltet wurden.
Doch natürlich führt der Blick nicht nur zu den Geländern, sondern auch hoch hinaus. Die beiden 65 Meter hohen Türme thronen stolz als Wahrzeichen Londons auf der Brücke und beherbergen zudem ein Museum, welches die Baugeschichte dokumentiert. Dabei führen in 43 Meter Höhe zwei Verbindungsstege von einem Turm zum nächsten und machen den Gang mit ihrem teilweise aus Glas gestalteten Boden spektakulär und abenteuerreich. Nichts für Touristen mit Höhenangst!
Und noch eine Besonderheit birgt die 244 Meter lange Tower Bridge - sie kann sich selbst öffnen und schließen. Daher wird sie auch als Klappbrücke bezeichnet, welche in nur zwei Minuten die Durchfahrt von größeren Schiffen gewährt. Eine vollständige Öffnung und Schließung erfolgt nur für die riesigen Kreuzfahrtschiffe, ist aber immer seltener anzusehen. Eher erfolgt dies aus zeremoniellen Gründen, wie zum Beispiel beim Trauerzug von Sir Winston Churchill oder zum 60. Thronjubiläum der Queen.
Oft wird die Tower Bridge auch fälschlicherweise “London Bridge” genannt. Diese befindet sich aber ein paar Meter weiter östlich. In Wirklichkeit wurde sie gleichnamig nach dem “Tower of London” benannt, welcher sich am Nordufer nahe der Brücke befindet.
Den “Tower of London” bestaunten wir nur von Weitem. Dabei handelt es sich um eine mittelalterliche Festung, welche zudem als Waffenkammer, königlicher Palast, Gefängnis (Gefangene der Oberklasse), Staatsarchiv, Waffenarsenal und Observatorium diente. Ein wichtiges Allround-Gebäude sozusagen! Bis ins 17. Jahrhundert residierten hier alle englischen König:innen. Doch heute hingegen dient der “Tower of London” als Aufbewahrungsstätte der britischen Kronjuwelen und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Überquert man also die berühmte Tower Bridge, gelangt man ans Südufer der Themse im Stadtteil Southwark. Hier genossen wir einen entspannten Spaziergang am Promenadeufer mit Blick auf den Fluss und die Tower Bridge. Wer hier langgeht, dem wird parallel ein skurriles, rundes Gebäude ins Auge fallen. Dabei handelt es sich tatsächlich um die “City Hall” - dem Rathaus Londons. Der 45 Meter hohe kugelartige Gebäudekomplex wurde 2002 eröffnet und bietet oben eine spektakuläre Aussichtsplattform, welche man über eine Wendeltreppe erreichen kann. Das Gebäude kommt euch bekannt vor? Ganz genau! Denn der Architekt Norman Foster war dafür verantwortlich und entwarf ebenfalls die Kuppel des Reichstages.
Ein weiteres Highlight, welches diesmal nicht an Land, sondern auf dem Wasser auffällt ist das ehemalige britische Kriegsschiff “HSM Belfast”. Heute ein Museumsschiff, und früher eines der größten Leichtenkreuzer der Royal Navy im Zweiten Weltkrieg. Auch prominente Stars nutzten diesen Ort für Werbezwecke. So drehte hier die britische Kultband Depeche Mode ihr Musikvideo zum Song “People are people”.
Mit Hilfe der London Underground gelangten wir von der Station “London Bridge” nach “Waterloo”, wo schon das nahe gelegene berühmte Riesenrad auf uns wartete - das “London Eye”. 135 Meter hoch ragt es in die Luft und stellt damit das höchste Riesenrad Europas und viertgrößtes der Welt dar, obwohl es selbst bis zum Jahre 2006 das höchste weltweit war. Als Wahrzeichen Londons wurde es etwas verspätet zur Jahrtausendwende eröffnet, doch der Bau hat sich gelohnt. Insgesamt 32 verglaste und klimatisierte Gondeln mit Sitzbänken in der Mitte, welche außerhalb des Rades verankert wurden, bieten in einer halben Stunde eine eindrucksvolle 360°-Panoramaaussicht über ganz London. Dabei passen in eine Gondel ungefähr 25 bis 28 Personen.
Auch wir wollten uns dieses Highlight nicht entgehen lassen. Zuerst ging meine Reisebegleitung zum Ticketschalter, während ich mich schon einmal in die Schlange einreihte. Keine gute Idee! Ich unterschätzte unsere Wartezeiten, sodass der Aufseher und Ticketkontrolleur mich mit dem Satz “You are not allow to stand in the queue without a ticket!” wieder wegschickte. Mist! Dabei geriet ich kurz in Panik, als meine Reisebegleitung in dem quirligen Touristentrubel kaum aufzufinden war. Doch Ende, gut alles gut. Mit dem Ticket in der Hand (1 Fahrt für 30 Minuten kostet ca. 19,20 £) stellten wir uns erneut an und genossen kurze Zeit später den sensationellen Ausblick über die Stadt.
Bis zu 40 Kilometer Sichtweite ist hier bei Schönwetter möglich. So war es auch bei uns der Fall. Wir beobachteten dabei das wimmelnde Großstadtleben unter uns, was unglaublich winzig erschien, entdeckten ein Event der Garde am “Buckingham Palace”und erhaschten einen Blick auf den markanten Bahnhof “Waterloo Station”. Dieser gilt als wichtiger Verkehrsknotenpunkt, welcher nach der gleichnamigen “Waterloo Bridge” benannt wurde und gleichzeitig Filmdrehort für die nervenaufreibende Verfolgungsszene mit Matt Damon in “Das Bourne Ultimatum” diente.
Die Umdrehung des Riesenrads ist dabei sehr langsam und kaum bemerkbar. Während wir hoch oben die Sicht genossen, stiegen unten neue Besucher ein und aus, ohne, dass das Riesenrad dabei anhalten muss.
Am Bau des Riesenrades waren übrigens diverse europäische Firmen beteiligt. So stellte der Automobilkonzern “Škoda” die Drehachse und Stütze her und eine Schweinfurter Maschinenbaufirma die Nabe.
Nachdem wir völlig beeindruckt aus dem” London Eye” wieder ausstiegen, gönnte ich mir erst einmal einen süßen Snack. Direkt neben dem Riesenrad, befindet sich das Museumshighlight “SeaLife”, welches am “Queen’s Walk” im unteren Teil des Gebäudes leckere Waffeln an Passanten verkauft. Der köstlich süße Duft lockte mich an und ich gönnte mir hier erst einmal eine schöne Portion mit Schlagsahne, Schokosoße und Erdbeeren. Dabei entspannte ich mit meiner Reisebegleitung am Südufer der Themse mit Blick auf die Westminster Bridge und den gegenüberliegenden nächsten Eyecatchern. Da wir uns hier um die Mittagszeit gegen 12:00 Uhr aufhielten, ertönte auch schon der weltberühmte Gongschlag des “Big Ben”.
Unseren Stadtbummel setzten wir über die “Westminster Bridge” fort. Die 252 Meter lange und 26 Meter breite Straßenbrücke, verbindet über die Hauptstraße A302 die “City of Westminster” im Westen mit dem Stadtteil “Lambeth” im Osten. Wie der Stadtteil selbst schon sagt, befinden sich hier natürlich weitere gleichnamige Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel der “Palace of Westminster”. Jeder der die Brücke überquert blickt automatisch auf diesen prunkvollen, neugotischen Palast. Dabei handelt es sich um den Sitz des britischen Parlaments, welcher sich in das Unterhaus (House of Common) und Oberhaus (House of Lords) unterteilt. Ersteres birgt die typisch grünen Ledersessel, die wir höchstens mal im Fernsehen zu Gesicht bekommen und welche sich im Anstrich der “Westminster Bridge” wiederfinden. Der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Regierungssitz soll wohl innen aus über 1.100 Räumen bestehen. Dabei sind Sitzungszimmer, Bibliotheken, Lobbys, Speisesäle, Bars und Sporthallen nur einige Beispiele. Das Parlamentsgebäude selbst wurde erst im 19. Jahrhundert erbaut, doch die “Westminster Hall” repräsentiert das älteste Gebäude aus dem 11. Jahrhundert (!). Ein Großbrand zerstörte allerdings die meisten Gebäudeteile vollständig. Früher sollte der “Palace of Westminster” eher als Residenz der britischen Monarchen dienen, doch die Idee wurde wieder überworfen.
Hinter dem “Palace of Westminster” thront bereits die nächste Attraktion. Die Rede ist vom “Westminster Abbey”. Als Kirche des britischen Königshauses dient sie seit langer Zeit traditionell als Ort für Krönungen und Beisetzungen der Könige von England, denn auch eine Vielzahl an britischen Staatsmännern wurde hier bestattet. Natürlich ist sie auch DIE Location für königliche Hochzeiten. Die meisten von euch erinnern sich sicherlich an die prunkvolle Zeremonie von Prinz Charles und Prinzessin Diana sowie William und Kate, die sich hier das Ja-Wort gaben. Wir rauschten allerdings nur an unserem ersten Tag im Eiltempo mit dem Bus entlang und ehe wir die Kirche als solches erkannt hatten, waren wir auch schon wieder vorbei. Daher haben wir sie leider nicht aus nächster Nähe betrachtet.
Wie bereits erwähnt, führt die Hauptstraße “Whitehall” hin zum “Trafalger Square”, von welchem aus ein zentraler Zugangsweg zu DEM Anziehungspunkt Londons schlechthin führt. Zunächst fiel unser Blick auf einen majestätischen Triumphbogen - dem “Admiralty Arch”. Dieser ist Teil des Admiralitäts-Komplexes, welches aus fünf Gebäuden besteht und 1910 errichtet wurde. An üblichen Tagen, wie an unserem Besuch zum Beispiel, ist der zentrale Bogen in der Mitte für den normalen Verkehr gesperrt. Selbstverständlich wird die Durchfahrt nur hohen Tieren für Staatsbesuche gewährt. Fußgänger wie wir, gehen durch die kleinen äußeren Durchgänge nebenan, durch welche auch parallel daneben der übliche Straßenverkehr geleitet wird. Bei solch einer eleganten Durchfahrt kann sich der ein oder andere sicherlich denken, wohin der Weg führt.
Doch dazu folgt man als nächstes “The Mall” - der Prachtstraße Londons. Die rot asphaltierte, von Bäumen gesäumte Chaussee leitet einen vorbei an herrschaftlichen Häusern, Denkmälern, dem großzügig angelegten “St. James Park” und ein Abzweig führt auch zur “Horse Guards”. An besonderen Tagen wie Staats- und zeremoniellen Anlässen werden auch die britischen Flaggen an den Laternenmasten gehisst. Tatsächlich schmückten sich die Fahnen bei unserem Besuch reihenweise. Aber doch nicht wegen uns, oder? ;)
Am Ende der prächtigen “Mall” erblickten wir auch schon die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit Londons. Da eh auf unserem bisherigen Trip durch die City schon ein royaler Duft in der Luft schwebte, wurde er hier intensiver. Vor uns machte sich die offizielle Residenz der britischen Monarchie vom Vereinigten Königreich auf - der “Buckingham Palace”.
Das in Portland-Kalkstein gehaltene hoheitliche Gebäude mit den hohen schwarz-goldenen Zaunstäben davor, thronte nun herrschaftlich vor unserem Auge. Kaum zu glauben, was hier bereits alles passiert ist und dass dies die “Wohnung” von Queen Elizabeth II. ist. Selbstverständlich ist es ein völlig anderes Feeling, hier nahe davor zu stehen als die vielen offiziellen Staatsanlässe nur live im Fernsehen zu verfolgen. Dabei fällt einem natürlich gleich DER Balkon mittig des Palastes ins Auge, auf welchem sich die ganze royale Königsfamilie gerne zeigt - ob beim Winken (bis Ihnen die Hand abfällt) oder auch beim ersten “zarten” Hochzeitskuss vor dem eigenen Volk. Beim genaueren Hinsehen brannte bei unserem Besuch auch in den vorderen Räumen Licht, was wohlmöglich auch vielleicht nur ein Flurlicht gewesen sein könnte (selbstverständlich als riesiger Kronleuchter), doch mehr als nur durch die Zaunstäbe blicken, war leider nicht.
Dabei ist es nicht verboten einen Blick ins Innere zu werfen. Was früher noch ein Traditionsbruch war, ist heute erlaubt. Zwar nicht so wie bei dem Sicherheitsskandal im Jahre 1982, als der Brite Michael Fagan bis ins Schlafzimmer der Queen vordrang, dafür aber bei einer offiziellen Rundtour. Denn in den Sommermonaten von April bis Juni hat der “Buckingham Palace” täglich für seine schaulustigen Besucher geöffnet. Im August und September wird auch der Westflügel für Touristen gezeigt. Im Inneren des Palastes soll es wohl über 775 Räume geben, die ursprünglich im georgianischen Stil und später dann in der Belle Époque eingerichtet sein sollen. Dahinter befinden sich wohl Londons größte Privatgärten. Doch auch der “Buckingham Palace” blieb von den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg nicht verschont. Sieben Mal wurde er dabei attackiert bzw. zerstört. Seit jeher erstrahlt er wieder in vollem Glanz.
Kleiner Tipp: Ein äußerst interessantes Schauspiel ist die tägliche Wachablösung (Changing of the Guard), welche als die älteste Zeremonie am Hofe bekannt ist und oftmals zu traditioneller Marschmusik oder zu Stücken beliebter Theatershows des West End bzw. neumordernen Popsongs vorgeführt wird. Dieses Spektakel sollte man sich nicht entgehen lassen.
Vor dem Königspalast ragt übrigens eine meterhohe Siegesgöttin inmitten eines Kreisverkehrs in die Lüfte. Das “Victoria Memorial” wurde, wie der Name schon sagt, zu Ehren von Königin Victoria aus Laaser Marmor und goldverzierter Veredelung errichtet. Ein toller Aussichtsspot, um den “Buckingham Palace” fotografieren zu wollen oder sich einfach nur auf die Treppe zu setzen und das bunte Treiben zu beobachten.
Gleich daneben gliedert sich der großflächige “Green Park” nordwestlich an die royale Stube an. Eingebettet in saftigem Grün zwischen dem “Buckingham Palace Garden” im Westen und dem “St. Jame’s Park” im Osten bietet die Grünanlage ausreichende Spazierwege und Möglichkeiten zum Entspannen. Auch wir ließen bei dem schönen Wetter zwischendurch unsere Seelen auf einen der hölzernen Klappstühle baumeln und genossen einfach nur das klassische Parkleben der Briten, welches voll von Touris, Studenten und anderen Sonnenhungrigen war, die es sich auf ihren Picknickdecken bequem gemacht hatten. Früher führte hier der berühmte Georg Friedrich Händel seine Feuerwerksmusik urauf. Doch der “Green Park” hatte auch bei all dem seine Schattenseiten und galt als gefährlich. In der Dämmerung fanden hier des Öfteren Duelle und Raubüberfälle statt. Die “Krönung” dabei war das versuchte Attentat auf Königin Victoria im Jahre 1840.
Nach einer kleinen Verschnaufpause setzen wir unsere Reise zu Fuß fort und folgten der parallel zur “Mall” verlaufenden Piccadilly. Wie der Name schon sagt, führte diese uns zum nächsten öffentlichen Besuchermagneten - dem “Piccadilly Circus”. An dieser Straßenkreuzung im Stadtteil “West End” kommt kurz New York-Feeling auf. Wie am “Time Square” wimmelt es hier vor Leuten und Werbung. Dabei zogen die blinkenden und leuchtenden Reklamewände unsere Aufmerksamkeit auf sich, welche sich um ein Eckhaus winden. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts existieren sie und sorgen für eine aufregend bunte Stimmung. Namhafte Unternehmen wie Coca-Cola, Samsung, VW und Mc Donald’s tummeln sich hier auf den Werbeanzeigen. Heute gehört die LED-4K-Videoreklamewand zur größten in Europa. Doch natürlich ist der Platz nicht nur wegen seiner Werbung attraktiv unter den Besuchern, sondern verbindet die Haupteinkaufsstraßen “Piccadilly” mit der “Regent Street” und der “Conventry Street” sowie der “Shaftesbury Avenue”. Der Name “Circus” steht hierbei für eine Art “Kreisverkehr”.
Der auf einem Fußweg errichtete Brunnen “Shaftesbury Memorial Fountain” sticht mit seiner geflügelten Statue namens “Anteros” heraus und wird auch gerne im Volksmund “Erosbrunnen” genannt. Auch bei unserem Treffen ging es trubelig zu, was kein Wunder ist, da der “Piccadilly Circus” mitten im Herzen des West Ends mit seinen vielen Einkaufsmöglichkeiten als ein beliebter Besuchertreffpunkt gilt.
Am späten Mittag stand dann der erste gemeinsame Programmpunkt unserer Reisegruppe bevor. Auf uns wartete Hollywood-Flair!
Wir sollten nämlich Kate Winslet, die Beckhams, J.Lo, Lady Gaga und Co. in Persona treffen! Ja, ihr habt richtig gehört! Ein “Meet & Greet mit den Stars”, welches nur so von Glitzer und Glamour vor meinem geistigen Auge funkelte. Endlich mal roten Teppich betreten und in eine Film- und Fernsehwelt eintauchen, wie ich sie vorher noch nie erlebt habe. Als großer VIP-Fan konnte ich es natürlich kaum abwarten, endlich das originale und berühmte “Madame Tussaud’s” zu bestaunen. Inmitten der “Marylebone Road” macht schon das kuppelförmige Dach des Museumsgebäudes auf sich aufmerksam.
Nachdem wir dank der Gruppentickets nicht lange anstehen mussten, tauchten wir in die Welt der Stars und Sternchen ein. Über eine geschwungene Treppe hinauf zum Fahrstuhl, begleitet von berühmten Soundtracks, begrüßten uns schon die ersten bekannten Gesichter, wie zum Beispiel Tom Cruise, George Clooney, Helen Mirren, Brangelina und Emma Watson.
Das Blitzlichtgewitter erzeugte dabei den Effekt, als ob wir wirklich auf dem roten Teppich entlang stolzierten. Da wir das Museum unter der Woche besuchten, war auch kein allzu großer Andrang vor den Berühmtheiten zu erwarten und jeder konnte nach nur wenigen Minuten die Figuren bestaunen.
Täuschend echt und lebensnah nachempfundene Wachsfiguren von historischen Gestalten und berühmten Gesichtern der aktuellen Zeitgeschichte (Sportler, Sänger, Models, Schauspieler, Politiker, Wissenschaftler, etc.) stehen plötzlich vor einem und können fotografiert und auch angefasst werden. Als Portraitzeichnerin und Kunstliebhaberin bin ich, was das angeht, sehr detailverliebt und schaute mir mit wachsamen Augen diese natürlich genauestens an. Die detaillierten Hautmerkmale mit ihren Falten, Altersflecken, Tattoos, den täuschend echten Finger- und Fußnägel, die mühevoll geknüpfte Körperbehaarung, der Schmuck, das glitzernde Make-Up und natürlich die originalgetreue Kleidung wirken einfach nur super realistisch und erahnen nur leicht den Aufwand der fleißigen Maskenbildner.
Dabei pflegt das famose Wachsfigurenkabinett eine lange Tradition. Mit nur 17 Jahren erlernte die zarte Namensgeberin Marie Tussaud (geb. Grosholtz) ihr spezielles Handwerk in Bern und modellierte verweste Köpfe von Hingerichteten durch Totenmasken (sogenannte Wachsköpfe). Dies muss kein schöner Anblick gewesen sein, umso überzeugter konnte sich das Endergebnis aber sehen lassen. Zum ersten Mal stellte die Französin ihre Modelle im Jahre 1802 in London aus und eröffnete somit 1835 den ersten Ausstellungsort in der britischen Hauptstadt. Doch Brände und Angriffe während des Zweiten Weltkrieges machten viele Präparate leider zunichte. Dennoch hat das Wachsfigurenkabinett seinen guten Ruf nicht verloren und erstrahlt bis heute mit ständig neuen Attraktionen im Glanz.
Unterteilt wird das Museum in zahlreiche Bereiche. So durchläuft man auf dem roten Teppich verschiedenste Ausstellungsräume und kann unter dem Motto “Film & Fernsehen” berühmte Film- und TV-Stars sowie Sänger und Moderatoren (Culture & Music), hin zu Sportlern, Wissenschaftlern, führenden Politikern (World Leaders), und fiktiven Superhelden (Marvel Super Heroes) bewundern.
Wer darf auf keinen Fall im berühmten Londoner “Madame Tussaud’s” fehlen? Natürlich, die Royals! Plötzlich standen einfach so Harry, Charles, Camilla und Diana vor uns. Doch wir wollten natürlich auch gerne die Queen und ihren Mann sowie William und Kate bestaunen. Leider dachten sich das nicht nur wir. Um die königlichen Hoheiten samt prunkvoller Kulisse ist eine Absperrung gespannt, welche nur übertreten werden darf, wenn man sich fotografieren lassen möchte. Das übernimmt selbstverständlich das Personal. Natürlich wollten wir uns diesen Spaß auch nicht entgehen lassen und betraten das royale Podest, posierten neben William und Kate und lächelten in die Kamera. Wer möchte kann sich dann den Schnappschuss am Ende gegen Aufpreis abholen (Gruppenfoto für 3£). Wir ersparten uns dies lieber und behielten die Erinnerung auch ohne Foto.
So durchliefen wir nicht nur die vielen Bereiche der weltbekannten Promis, sondern auch Highlights wie die Zeitreise (“Spirit of London”), welche eindrucksvoll und auch teils etwas düster Großbritanniens Geschichte von Queen Elisabeth I. bis zur heutigen Zeit darstellt. Dabei fährt man mit dem “Londoner Taxi” durch die verschiedenen Welten.
Außerdem sorgten Fantasy-Figuren wie zum Beispiel Spiderman, Iron Man oder der unglaubliche Hulk, sowie mein Idol Jessica Alba im Fantastic-Four-Kostüm, für spannende Unterhaltung bei unserer Fotoshootingtour. Während wir uns dort nämlich in der Kommandozentrale der Actionheld:innen befanden, wurden wir von Monitoren an der Wand als Ablenkungsmanöver in der Warteschlange entertaint, wo nun noch die letzte spannenden Attraktion des Wachsfigurenkabinetts auf uns wartete. Nach kurzem Anstehen, wurden nochmals unsere Nerven auf die Probe gestellt. Oder besser gesagt unsere Sinne! Denn der circa zehnminütige “Super-Heroes”-Film erweckt durch die 4D-Special Effects mit Hilfe von Wasser- und Luftdüsen die Aktionen der Actionheroes zum Leben.
Bis heute erfreut sich das “Madame Tussaud’s” großer Beliebtheit bei seinen Besuchern und gehört weltweit zu eines der größten Attraktionen der City. Zahlreiche verschiedene Weltstars können auch an den Standorten Amsterdam, Berlin, New York City, Los Angeles, Washington D.C., Hong Kong und Shanghai bestaunt werden. Dabei gehören dem Betreiber der “Tussauds Group” u.a. auch das “London Eye” sowie der “Heidepark” im niedersächsischen Soltau.
Hinweis: Mittlerweile wurde das "Madame Tussaud's" auch um eine weitere Attraktion ergänzt - dem blutrünstig-brutalen Gruselkabinett “Chamber of Horrors”.
Nachdem wir langsam aber sicher aus der zauberhaften Hollywood-Welt auftauchten und das Tageslicht wieder erblickten, bekamen wir einen nächsten heißen Sightseeing-Tipp aus unserer Reisegruppe und dieser hatte tatsächlich schon wieder etwas mit filmreifer Zauberei zu tun. Wir machten uns per U-Bahn auf in Richtung “King’s Cross Station”, an welcher sich der gleichnamige Bahnhof Londons befindet, dessen Namen König Georg IV. zu verdanken ist und sogar die Pet Shop Boys als Videodrehort nutzten.
Wir machten uns per U-Bahn auf in Richtung “King’s Cross Station”, an welcher sich der gleichnamige Bahnhof Londons befindet, dessen Namen König Georg IV. zu verdanken ist und sogar die Pet Shop Boys als Videodrehort nutzten. Als wir diesen betraten, führte uns unser logischer Verstand zu den Bahngleisen 9 und 10. Hier irgendwo musste es doch sein?! Unsere hektisch suchenden Blicke wurden selbstverständlich auch von zwei Bahnhofsmitarbeitern bemerkt, welche mit dem Zeigefinger auf eine (eigentlich sofort ersichtliche) Wand deuteten.
In der wohl berühmtesten Romanreihe der Welt, versucht der junge Zauberschüler “Harry Potter”, ebenfalls wie wir, das mysteriöse “Gleis 9 ¾” (platform 9 ¾) zu finden und stößt auf Nachfrage bei einem Schaffner nur auf Unverständnis. Doch dann beobachtet er weitere Zauberlehrlinge, die mit Anlauf durch eine Wand zwischen den Gleisen 9 und 10 verschwinden. Anfangs skeptisch, ermutigt ihn eine ältere Dame, deren Zwillingssöhne ebenfalls gerade durch die Wand verschwunden sind, hindurchzulaufen. Ohne Probleme landet Harry mit seinem Rollwagen und der Eule im Käfig auf der anderen Seite am magischen Bahnhof mit dem geheimen “Gleis 9 ¾”. Hier startet im Film der “Hogwarts-Express” ins Internat.
Doch zum Unglück aller “Harry Potter”-Fans gibt es das, welch Überraschung, geheime “Gleis 9 ¾” gar nicht! In echt dient in der Eingangshalle auf der rechten Seite hinter einem Shop eine Wand als Atrappe für den berühmten Bahnsteig. Seit 2012 lassen sich hier tagtäglich zahlreiche Touristen fotografieren und verwandeln sich dabei sogar selbst in einen Hogwarts-Studenten. Denn die Kulisse aus einem halben Gepäckwagen in der Wand verschwindend und Requisiten wie der “Harry Potter”-Schal sorgen für einen “magischen” Schnappschuss, fast wie im Film. Wer wollte nicht schon immer mal in eine Zauberwelt eintauchen?
Da ich allerdings weder die Harry Potter-Filme bisher in Gänze in meinem Leben gesehen bzw. die Bücher gelesen habe noch mich sonst wenig für mystische Magierwelten begeistern kann, ließ ich beim Fotoshooting meiner Reisebegleitung den Vortritt. Anstehen ist hier übrigens vorprogrammiert!
Am Abend unseres letzten Tages landeten wir schon halb erschöpft, aber stolz auf das, was wir besichtigt hatten, beim wirklich letzten Programm-Highlight des Tages. Dieses hatte natürlich wieder etwas mit Kultur zu tun.
Das Gebäude, vor welchem wir uns versammelten, machte bereits mit einer riesigen goldenen Statue, welche kraftvoll einen Arm in die Höhe streckte und mit der anderen das Mikrofon hielt, auf sich aufmerksam. Auf dem Logo dahinter stand in großen Leuchtbuchstaben geschrieben: “We will rock you”. Tatsächlich sollten wir vor der Show, die uns da nun erwartete, gerockt werden, und zwar im berühmten “Dominion Theatre”. Als eines der größten Theater im “West End” mit 2000 (!) Sitzplätzen an der “Tottenham Court Road” lädt es jedes Jahr eine Vielzahl an kulturbegeisterten Zuschauern ein. Das ehemalige Kino dient aber nicht nur als Veranstaltungsort für Musicals, sondern auch für TV-Ausstrahlungen der britischen Talentshow “Britain's Got Talent”.
Nachdem wir unsere Musicalkarten in der Hand hielten, ging es auch schon los auf Platzsuche. Dabei fiel uns der große Dress Circle auf mit seinen samtig roten Sesseln und der gold-verzierten Decke. Wir kamen uns wie in einer Oper vor! Gegen 19:30 Uhr wurden dann plötzlich die Lichter immer dunkler und die ersten Musicaldarsteller erschienen in skurrilen Kostümen mit ihren kräftigen Stimmen auf der Bühne.
In dem “Jukebox-Musical”, kreiert von Ben Elton der britischen Rockgruppe “Queen”, geht es um die Geschichte einer rebellierenden Gruppe (Bohemians), welche sich gegen die konzernbeherrschte Welt auflehnt. Diese verbietet ihnen jegliche Individualität und Instrumente und lässt die Rockmusik in Vergessenheit geraten. Doch die Bohemians lassen sich dies nicht gefallen und kämpfen für eine gerechtere Welt, in der sie ihre Gedanken, Musik und Mode frei ausleben dürfen. Da die Handlung 50 Jahre in der Zukunft spielt, wirken die Kostüme und das Bühnenbild sehr futuristisch.
Ich muss ehrlich gestehen, noch nie ein “Queen”-Fan gewesen zu sein, geschweige, denn mich mit der Musical-Handlung vorher beschäftigt zu haben. Daher war dieses Musical für mich eher eine Strapaze und ich hoffte auf ein baldiges Ende. Irgendwie wurde das, wenn auch ungewollt, erhört, denn das seit 2002 aufgeführte Musical “We will rock you” wurde tatsächlich ein Jahr nach unserem Besuch im Jahre 2014 zum letzten Mal in London aufgeführt. Sorry für alle Queen-Fans!
Damit hat diese Produktion die längste Spielzeit im Dominion Theatre gehabt wie kein anderes zuvor und ist das am neuntlängsten aufgeführte Musical in der gesamten Londoner Theatergeschichte des “West End”.
Nach der für mich ersehnten Erlösung, stand uns nun wieder eine zweistündige Rückfahrt in Richtung Gastfamilie bevor, die unser freundlicher Busfahrer mit einer Fahrt über die beleuchtete Tower Bridge am späten Abend belohnte.
Wow! Was für eine Stadt! Diese pulsierende Metropole, welche nur so von königlicher Pracht und Kulturangeboten wimmelt, lege ich jedem Städtetrip-Fan und Shopaholic ans Herz! Das typisch britische Flair unterstrich dabei natürlich auch unseren Ausflug, wie es dies nur hier geben kann. In London ist gefühlt alles möglich. Dabei lässt sich die Stadt auf vielfältige Art und Weise erleben! Ob eine wissenswerte Stadtführung durch das Zentrum, vorbei an Sehenswürdigkeiten, die Geschichte geschrieben haben, oder eine Welt der Stars und Sternchen voller Filmluft und Musicalfeeling, die Megacity lässt sich mit allen Sinnen erleben! Es lohnt sich vorbeizukommen! London is waiting for you!