Cassis

Bootstour durch die schönsten Buchten

Wer hat auch Lust auf ein wenig Côte d’Azur? “Frankreichs Riviera”, wie sie auch gerne im Volksmund genannt wird, ist eine wahre Pracht voller Bilderbuchlandschaften. Azurblaues Meer, einsame Badebuchten, mediterrane Landschaften und ein fast ganzjährig mildes Klima, versprühen Sehnsucht nach der Ferne. Auch für uns sollte es endlich am letzten Tag unserer Südfrankreich-Tour an die wunderschöne Küste gehen.

Ungefähr 35 Minuten südöstlich von Marseilles Zentrum über die A50 entfernt, führten uns tolle Straßen durch wunderschön trockene Landschaften und Weinberge (D559) nach Cassis. Wer bei diesem Namen an schwarze Johannisbeeren denkt, mag nicht ganz falsch liegen. Das kleine Städtchen ist zwar süß, hat jedoch nichts mit der Herkunft der gleichnamigen Frucht zutun. Cassis befindet sich im Département Bouche-du-Rhône und beherbergt ca. 7.000 Einwohner inmitten einer Mittelmeerbucht zwischen Marseille und Toulon. Der feine und bescheidene Ort, welcher hauptsächlich vom Tourismus lebt, profitiert durch seine Lage von atemberaubender Landschaft. 

Unser Bus parkte am Straßenrand der “Avenue des Carriers”, von wo aus wir einen sehr steilen Fußmarsch (“Boulevard Jean Jaurès”) hinunter zum Ortskern unternahmen. Unten angelangt, stolzierten wir bei brütender Hitze über die Promenade “Quai de Baux” am Hafen “Port de Cassis” entlang. Die bunten, teilweise etwas schiefen Häuser schmücken hier das Stadtbild von Cassis und versprühen dabei tollstes Flair der Côte d’Azur. Viele Bistros, Cafés, Restaurants, und kleine Hotels, betten sich in das Ortsbild auf mediterrane Art und Weise ein.

Unten angelangt, stolzierten wir bei brütender Hitze über die Promenade “Quai de Baux” am Hafen “Port de Cassis” entlang. Die bunten, teilweise etwas schiefen Häuser schmücken hier das Stadtbild von Cassis und versprühen dabei tollstes Flair der Côte d’Azur. Viele Bistros, Cafés, Restaurants, und kleine Hotels, betten sich in das Ortsbild auf mediterrane Art und Weise ein.

Entlang am “Quai de Saint-Pierre” und “Quai des Moulins” entschieden wir uns die bezaubernde Landschaft Cassis mal anders zu erkunden. Fast stündlich starten vom Hafen aus kleine Boote aufs Mittelmeer hinaus und bringen einen in die versteckten Meeresbuchten. Es zahlte jeder nur 2,00€ (Achtung: Gruppenreise!) zu und schon nahmen wir auf einer der weißen Bänke des Bootes Platz.

Vorbei am Leuchtturm der Stadt fuhren wir mit Speed raus aufs Mittelmeer, stets von der Sonne und ein paar kühlen Spritzern des tiefblauen Wassers begleitet. Oberhalb der Felsen reihten sich Häuser der besonderen Art aneinander. Man kann hier nur erahnen, welche Luxusanwesen sich dahinter verbargen. Und dann war es so weit. Unser Boot steuerte die erste Bucht an.

Die Buchten von Cassis befinden sich in den “Calanques”, welche aus engen Kalkgestein besteht, die sich wie Fjorde in die Küste einbohren. Diese spektakulären und wunderschönen Buchten gelten mit ihrer Art als einzigartiger Nationalpark und einmaliges Naturschutzgebiet in ganz Europa. Bei den Bootstouren werden meist die klassischen Drei angesteuert. Zuerst besichtigten wir die “Calanque de Port-Miou”, welche die längste der drei Buchten ist. Die zweite, “Calanque de Port Pin”, ist eine kurze und etwas breitere Bucht und zu guter Letzt gehört die “Calanque d’En-Vau” zur dritten im Bunde und gleichzeitig auch zu meiner persönlich Schönsten.

In jeder Bucht kann man die steilen Kalksteinfelsen bewundern, die tief in das glasklare, türkise Wasser stürzen. An deren Hängen krallen sich die Pinien und Aleppokiefern fest, welche einen tollen Kontrast zur Felslandschaft bieten. Noch begeisternder ist aber das sich mit meeresblauen Flecken abwechselnde azurblaue Wasser, welches man bis auf den Grund durchschauen und den Fischen beim Schwimmen zusehen kann. Neben uns als Touris tummelten sich auch zahlreiche Boote in den Buchten, auf deren Decks die Urlauber wie Sonnenanbeter in der Hitze brutzelten, andere lagen an den Badebuchten am Strand oder probierten sich waghalsig am Slacklinen zwischen den Felsen. 

Apropos Strand! Für uns wurde es nach der Bootstour allerhöchste Zeit ein wenig Côte d’Azur-Flair zu schnuppern. Zum krönenden Abschluss hatten wir uns nach so viel Sightseeing auf unserer Südfrankreich-Tour auch mal eine Abkühlung verdient. Mit Flips-Flops, Strandkleid und Strandtasche gewappnet, ging es für uns auf zum “Plage de la Grande Mer”, dem Hauptstrand von Cassis, der etwas klein und sehr überfüllt war, wenn man auch noch die dazwischen “geparkten” Boote beachtet! Natürlich waren wir hier in der Sommersaison nicht die Einzigen. Dabei ist es auch nicht selbstverständlich, dass sich eine ganze ausländische Schulklasse neben Einheimischen am Strand tummelt. Dennoch breiteten wir schnell die Handtücher aus, cremten uns ein und näherten uns vorsichtig dem kühlen Nass.

Das Meer der Bucht war im ersten Moment erfrischend kühl und doch angenehm zum Baden. Wir hielten uns bei Reggae-Musik am Strand von 16 bis 19 Uhr auf und genossen das südfranzösische Savoir-vivre. Doch dann rückte der Abschied näher. Während die Sonne immer noch warm auf der Haut strahlte, die Palmen im Abendwind wehten, gebräunte Urlauber am Strand lagen und einige ältere Herren Botscha spielten, mussten wir den Ort wieder verlassen und uns damit auf unsere Rückkehr ins Heimatland langsam aber sicher einstellen.

Sad but true: Vor den idyllischen Buchten zwischen Cassis und Marseille, ereignete sich zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1944 ein tragisches Unglück, denn hier verlor der einstige Pilot und berühmte, französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry auf rätselhafte Weise sein Leben. Über 50 Jahre später fand ein Fischer aus Marseille beim Fang seiner Beute ein Silberarmband mit der Aufschrift des bekannten Autors und dessen Frau. Sein Verschwinden gehört bis heute zu einen der ungelösten Rätsel der Geschichte.

Eure Julia

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