Bei all dem französischem Charme, den die Provence versprüht, erlebt man eine ganz andere Seite der südfranzösischen Region. Eingebettet inmitten von Olivenhainen und mediterraner Berglandschaften ragt eine altehrwürdige römische Kulisse hervor - die “Pont du Gard”.
Gerade einmal 20 Minuten von Avignon entfernt, über die N100 im Département Gard, versteckt sich die höchste antike Brücke der Menschheit. Mit ihren Maßen von 50 Metern Höhe und 360 Metern Länge gehört sie zur höchsten Aquäduktbrücke der Welt. Die Römer bauten sie schnell. In nur 5 Jahren zogen sie aus lokalem Sandstein 3 Ebenen mit ihren typischen Rundbögen hoch. Dabei galt die Brücke zu jener Bauzeit als ein technisches Meisterwerk. Denn ganz ohne Mörtel tragen sich die Gewichte der Steine von selbst. Kein Wunder, dass die “Pont du Gard” zu den besterhaltensten Monumenten der Römer zählt.
Auch wir stoppten an dieser wundervollen Stätte, um uns einen Eindruck von dem römischen Bauwerk zu machen. Am dazugehörigen Parkplatz (Parking Bus Pont du Gard Rive Gauche) startend, ging es für uns hindurch am modernen überdachten Informationszentrum “Pont du Gard Grands Info and Ticket” sowie dem dazugehörigen “Pont du Gard Museum”, weiter zur Anlage in Richtung Brücke. Auf mediterranen Spazierwegen wird man hier von trockener Landschaft, Olivenhainen und dem dauerhaften Zirpen der Zikaden begleitet - so wie Diane Lane und Alec Baldwin, als sie im Film “Paris kann warten” auf ihrer Reise durch Frankreich ebenfalls über das Bauwerk staunten.
Über die “Pont du Gard” spazierend, gelangt man auf das gegenüberliegende Flussufer des Gardon. Hier holten wir uns unsere erste wohlverdiente Abkühlung, da die Temperaturen schon am Vormittag weit über 30°C geklettert waren. Direkt am Flussufer befinden sich viele flache und felsenartige Steinlandschaften, auf denen man sich ausruhen und Sonne tanken kann. Diese kleine Auszeit nutzten wir, um mit den Füßen in das sehr flache und erfrischende Wasser zu gehen.
Achtung: Rutschgefahr! Hier gibt es sehr viele Steine und auch im Wasser befinden sich kleinere und größere Kieselsteine!
Das UNESCO-Weltkulturerbe verbindet bis heute die Landschaft über dem Fluss Gard, welcher heute Gardon genannt wird. Zum Zwecke der Nutzung dessen erbauten die Römer sie, um vor allem die Einwohner Nîmes (30 km südöstlich entfernt) mit fließendem Wasser zu versorgen. Somit konnte sich die Bevölkerung einen Lebensstandard leisten, den wenige zu dieser Zeit genießen durften.
Heute dient die “Site du Pont du Gard” hauptsächlich als Touristenattraktionen, die sich wie eine große Parkanlage erstreckt, in der es sich wunderbar flanieren und wandern lässt. Außerdem wird das Monument auch gerne als Veranstaltungsort über das ganze Jahr genutzt, zum Beispiel für Lichtshows, Feuerwerke und Ausstellungen.
Hinweis: Die Angebote unterliegen saisonalen Schwankungen und sind daher nur als Richtwert anzusehen. Sie galten nur zum Zeitpunkt meines Aufenthaltes. Alle anderen Angaben sind ohne Gewähr. Aktuelle Informationen unter: www.pontdugard.fr/de
Le Site du Pont du Gard
La Bégude – 400 Route du Pont du Gard
30210 Vers-Pont-du-Gard